Gynäkologische Infektionen

Gynäkologische Infektionen: Ein häufiges Thema in der Frauenheilkunde

Gynäkologische Infektionen zählen zu den häufigsten Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane. Sie treten in den meisten Fällen im Bereich der Scheide auf, können aber auch den Gebärmutterhals, die Gebärmutterschleimhaut, die Eileiter oder Eierstöcke betreffen. Krankheitsverursacher sind Viren, Bakterien, Pilze oder Parasiten. Darüber hinaus führen gelegentlich auch allergische Reaktionen oder mechanische Reizungen zu Entzündungen im empfindlichen Intimbereich. Chronische Erkrankungen, Hormonschwankungen, Medikamente oder Stress können den Krankheitsverlauf begünstigen. Zu den typischen Symptomen gehören Juckreiz, Rötungen, Schwellungen, Ausfluss und Schmerzen beim Wasserlassen oder beim Sexualverkehr. Mitunter verlaufen die Infektionen aber auch asymptomatisch, verursachen also keinerlei Beschwerden. Die Behandlung richtet sich nach der Krankheitsursache und danach, welche Symptome die gynäkologische Infektion begleiten. Unsere Frauenärzte in der Privatpraxis in Berlin sorgen für eine verlässliche Diagnostik und entscheiden über die geeignete Therapie.

 

Die gesunde Scheidenflora: Effektiver Schutz gegen Krankheitserreger

Wie alle Oberflächen des menschlichen Körpers beherbergt auch die weibliche Scheide ein natürliches Mikrobiom. Zwischen den unterschiedlichen Keimfamilien der mikrobiellen Besiedlung herrscht ein spezifisches Mengengleichgewicht. Dabei dominieren in der gesunden Vaginalflora bestimmte Stämme von Milchsäurebakterien. Mit ihrer besonderen Stoffwechselfunktion verwandeln sie den Zucker, den die Scheidenschleimhaut unter dem Einfluss von Östrogen einlagert, in Milchsäure. In der Scheide entsteht durch die Aktivität der Laktobazillen ein saures Milieu mit einem niedrigen pH-Wert zwischen 3,8 und 4,4. Gleichzeitig bilden sich bakterizid wirkende Stoffe, die das Wachstum möglicher Krankheitserreger hemmen.

 

Potenziell schädliche Mikroorganismen finden sich stets auch in der gesunden Scheidenflora. In einem ausgeglichenen vaginalen Ökosystem bleiben sie aber ungefährlich. Erst eine Störung der empfindlichen Balance, gefolgt von einem Niedergang der wertvollen Laktobazillen, begünstigt die starke Vermehrung pathogener Keime und erhöht dadurch das Infektionsrisiko.

 

Häufige Infektionserkrankungen im weiblichen Intimbereich

Zu den häufigsten Infektionen des weiblichen Genitaltrakts gehören:

 

  • die Bakterielle Vaginose, auch als Aminkolpitis bezeichnet, verursacht durch eine starke Vermehrung vorwiegend anaerob (unter Ausschluss von Sauerstoff) lebender Bakterien in der Scheidenflora
  • die Vulvovaginalkandidose, eine Pilzinfektion der Scheide, meist hervorgerufen durch den Hefepilz Candida albicans
  • die aerobe Vaginitis, verursacht durch Bakterien, die für ihren Stoffwechsel Sauerstoff benötigen,
  • die zytolytische Laktobazillose, die auf eine außergewöhnlich starke Vermehrung der vaginalen Milchsäurebakterien zurückgeht

 

Zu den sexuell übertragbaren gynäkologischen Erkrankungen zählen:

 

  • die Trichomoniasis, hervorgerufen vom parasitär lebenden Einzeller Trichomonas vaginalis
  • die durch Bakterien verursachte Chlamydieninfektion
  • die Herpes-Infektion mit dem Herpes-simplex-Virus (HSV) Typ 2, aber auch mit dem Lippenherpes verursachenden Virus Typ 1
  • durch Humane Papillomviren hervorgerufene Viruswarzen

 

Die unterschiedlichen Infektionserkrankungen verursachen typische Symptome. Die genaue Diagnose stellt Ihr Facharzt für Frauenheilkunde nach einer gründlichen Untersuchung. Auch bei unklaren oder anhaltenden Beschwerden ist Ihr Frauenarzt in Berlin die erste Anlaufstelle.

 

Bakterielle Vaginose

Die auch unter dem Namen Aminkolpitis bekannte Bakterielle Vaginose (BV) ist durch eine Abnahme von Laktobazillen und eine Zunahme anderer Bakteriengattungen im Scheidenmilieu gekennzeichnet. In manchen Fällen bilden die an einer BV beteiligten Bakterien zum eigenen Schutz einen festen Verbund. Dieser Biofilm haftet an der Vaginalwand, manchmal auch an der Gebärmutterschleimhaut oder im Eileiter und wird beim Geschlechtsverkehr auf den Partner übertragen.

 

Bei Frauen, die von einer BV betroffen sind, steigt die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt und die Gefahr von Infekten nach einem Kaiserschnitt. Außerdem besteht ein erhöhtes Risiko für Entzündungen des Gebärmutterhalses, der Gebärmutterschleimhaut und der Eileiter. Die BV begünstigt darüber hinaus sexuell übertragbare Infektionen (auch HIV).

 

In Deutschland liegt der Anteil der Frauen, bei denen während der Vorsorgeuntersuchung eine Bakterielle Vaginose diagnostiziert wird, bei ungefähr 7 %. Die wichtigsten Risikofaktoren sind Rauchen, chronischer Stress, häufig wechselnde Sexualpartner, aber auch eine übertriebene Intimhygiene. Zu den typischen Merkmalen der BV gehören ein weißlich-grauer Ausfluss mit fischartigem Geruch und ein Anstieg des pH-Werts in der Scheide auf mehr als 4,4. Gelegentlich treten brennende Schmerzen beim Wasserlassen oder Geschlechtsverkehr auf.

 

Die Dysbalance der Scheidenflora verursacht nicht immer Beschwerden, gefährdet aber stets die Gesundheit, weil sie Infektionserkrankungen begünstigt. Die Therapie mit lokal oder systemisch angewendeten Antibiotika zielt deshalb darauf, die Anzahl unerwünschter Keime wieder zu reduzieren. Oral eingenommene Probiotika, die das Immunsystem positiv beeinflussen und Milchsäurepräparate, die örtlich wirken, tragen zusätzlich zu einem Ausgleich des Scheidenmilieus bei.

 

Pilzinfektion der Scheide

Ungefähr 75 % aller Frauen leiden mindestens einmal im Leben an einer Vulvovaginalkandidose. Erreger ist in 85 bis 95 % der Fälle der mikroskopisch kleine Hefepilz Candida albicans. Zu den Risikofaktoren, die eine Infektion begünstigen gehören

 

  • chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus
  • ein geschwächtes Immunsystem, beispielsweise durch HIV oder während einer Krebstherapie
  • psychosozialer Stress
  • eine Störung der Scheidenflora durch die Einnahme von Antibiotika
  • eine Schwangerschaft

 

Scheidenpilz macht sich in den allermeisten Fällen durch Juckreiz und einen dünnflüssigen oder weißlich-krümeligen, geruchlosen Fluor (Ausfluss) bemerkbar. Außerdem zählen Rötungen, Wundheitsgefühl und Brennen zu den Krankheitszeichen. Ob und welche Symptome die gynäkologische Infektion begleiten, ist individuell verschieden. In jedem Fall sollte ein Spezialist die Beschwerden durch eine ausführliche Anamnese und frauenärztliche Untersuchung klären. Zur Behandlung einer Vulvovaginalkandidose empfiehlt Ihr Facharzt meist örtlich wirksame Vaginalzäpfchen oder -cremes, die pilzschädigende Arzneistoffe enthalten.

 

Aerobe Vaginitis

Die aerobe Vaginitis geht mit einer heftigen Scheidenentzündung und einem gelb-grünen, dünnen Fluor einher. Die Balance des Scheidenmilieus ist gestört und der pH-Wert steigt auf 5 bis 7. Zur Linderung der Entzündung kann ein örtlich wirksames Antibiotikum, aber auch Kortison beitragen.

 

Zytolytische Laktobazillose

Die Anzahl der Milchsäurebakterien in der Scheidenflora schwankt im Verlauf des Monatszyklus. Vermehren sich die Laktobazillen besonders stark, spricht der Spezialist von einer zytolytischen Laktobazillose. Betroffene Frauen klagen typischerweise vor der Monatsblutung über ein starkes Brennen am Scheideneingang. Vaginalduschen mit Natronlösung lindern die Beschwerden.

 

Sexuell übertragbare Erkrankungen: Trichomoniasis, Chlamydieninfektion, Herpes-Infektion und Viruswarzen

Die Trichomoniasis gilt als die weltweit häufigste sexuell übertragbare Infektion. Sie äußert sich durch eine starke Entzündung der Vagina, die sich über die Vulva bis in die Analregion ausdehnen kann. Zu den Symptomen gehört auch ein dünner, grünlich-gelber Fluor. Trichomonaden gehen nicht nur auf den Sexualpartner über. Sie können bei einer vaginalen Geburt auch Neugeborene infizieren. Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika und schließt den Partner mit ein.

 

Infektionen mit Bakterien der Familie Chlamydia trachomatis verlaufen oft ohne Symptome, können aber zu Entzündungen und Vernarbungen der Eileiter führen. Als Spätfolge kann außerdem eine reaktive Arthritis auftreten. Die Therapie mit Antibiotika bezieht auch den Partner ein.

 

Herpes-Infektionen verursachen kleine Bläschen im Genitalbereich, die nach ungefähr zwei bis drei Wochen wieder abheilen. Im Krankheitsverlauf können Lymphdrüsenschwellungen und Fieber auftreten. Herpesviren verbleiben auch nach einer Behandlung im Körper, sodass die Symptome immer wieder aufflammen können. Die Therapie mit antiviralen Medikamenten verkürzt aber die Krankheitsepisoden und lindert die Beschwerden.

 

Zu den sexuell übertragbaren, hoch ansteckenden Erkrankungen des Intimbereichs gehören die Feigwarzen (Kondylome). Sie werden von humanen Papillomviren (HPV) verursacht, die in den obersten Hautschichten nisten und vor allem dann aktiv werden, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Die kleinen, rötlich-bräunlichen oder grau-weißlichen Wucherungen werden in den meisten Fällen örtlich mit Cremes oder Lösungen behandelt. Treten Feigwarzen innerlich auf, beispielsweise an der Schleimhaut der Vagina, entfernt der Frauenarzt sie operativ.

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Dr. med. Gabriele Halder

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