Laserung Nierenbeckentumore

Nierenbecken – unterstützt die Niere in der Ableitung des Endharns

Die paarig angelegten Nieren liegen hinter dem Bauchfell beidseits der Wirbelsäule und reichen etwa vom untersten Brustwirbel bis zum dritten Lendenwirbel. Ihre wichtigsten Aufgaben liegen in der Regelung des Wasser- und Elektrolythaushalts sowie der Steuerung des Säure-Basen-Haushalts. Die Nieren bilden verschiedene Hormone wie beispielsweise das Enzym Renin, das Hormon Erythropoetin und Calcitriol, das am Kalziumstoffwechsel beteiligt ist. Während Renin an der Regulierung des Blutdrucks beteiligt ist, leistet das Erythropoetin einen wichtigen Beitrag bei der Blutbildung. Die Nieren sind darüber hinaus an der Gluconeogenese, der Bildung von Glucose zur Energieversorgung der Zellen aus körpereigenen Stoffen, beteiligt.

Die Nieren produzieren täglich etwa 180 Liter Primärharn, der größtenteils wieder rückresorbiert wird, so dass nur etwa zwei Liter Endharn (Urin) übrig bleiben, mit dem auch sogenannte harnpflichtige Stoffe über das Nierenbecken und den Harnleiter in die Blase und dann weiter über die Harnröhre nach außen abgeleitet werden. Das Nierenbecken besteht anatomisch aus dem trichterförmig zur Niere hin erweiterten Harnleiter und zählt zu den oberen Harnwegen. Es stellt quasi den Sammeltrichter für den Endharn dar. Wie alle ableitenden Harnwege ist das Nierenbecken mit einer speziellen Schleimhaut, dem Urothel ausgekleidet. Sie besteht aus einem mehrschichtigen Epithel.

Was ist ein Nierenbeckenkarzinom und von welchen Symptomen wird der Tumor begleitet?

Die Auskleidung des Nierenbeckens einschließlich des Harnleiters mit dem Urothel führt dazu, dass Nierenbeckenkarzinome mit einer Wahrscheinlichkeit von über 90 Prozent histologisch als Urothelkarzinome eingestuft werden können. Der Fachbegriff für die Tumoren lautet Transitionalzellkarzinom (TCC). Typischerweise entstehen TCCs aus entarteten Zellen des Urothels. Sie haben damit große Ähnlichkeit mit Urothelkarzinomen der Harnblase. Die teilweise recht aggressiven Tumoren der Nierenbecken sind zwar selten, sollten aber möglichst frühzeitig behandelt werden, um die Ausbreitung von Metastasen in andere Organgewebe zu vermeiden. Es sind Faktoren bekannt, die das Risiko, an einem Nierenbecken-TCC zu erkranken, erhöhen wie Rauchen, chronische Infektionen der Nierenbecken, erblich bedingte Faktoren sowie Kontakt mit krebsfördernden Chemikalien oder Medikamenten. Dennoch sind die genauen Entstehungsursachen für diese Art von Nierenkrebs (noch) nicht hinreichend verstanden.

Im Anfangsstadium ist ein Nierenbeckenkarzinom meist symptomlos. Im weiteren Verlauf kommt es zu Blut im Urin, das mit bloßem Auge sichtbar ist (Makrohämaturie) oder mit einem Harnstreifentest nachgewiesen werden kann. Erst im weiteren Verlauf können sich weitere – eher unspezifische – Symptome einstellen wie häufiger Harndrang, Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen, verminderte Harnmenge und chronische Müdigkeit.

Diagnoseverfahren und Therapiemöglichkeiten

Bei ersten Anzeichen, die auf einen möglichen Urothelkarzinom im Bereich des Nierenbeckens sollten weitergehende Diagnosen den Verdacht zerstreuen oder eben belegen. In der Urologie der MEOCLINIC mitten in Berlin verfügen wir über modernste Diagnoseverfahren, mit denen ein Harnleiterkrebs, fast immer ein Urothelkarzinom, nicht nur festgestellt und lokalisiert werden kann, sondern auch eine Aussage über sein Fortschrittsstadium und seine spezifische Aggressivität möglich ist. Beide Aussagen sind sehr wichtig für die Auswahl der bestmöglichen Therapie. Die wichtigsten bildgebenden Diagnoseverfahren, auf die wir in unserer Klinik in Berlin zurückgreifen, ist die Computertomographie (CT), mit der wir mit einer relativ hohen Sicherheit Tumoren im Nierenbecken und dem anschließenden Harnleiter erkennen können. In Ausnahmefällen, in denen ein CT aus bestimmten Gründen nicht indiziert ist, weil der Patient beispielsweise keinerlei Strahlung ausgesetzt werden darf, kann alternativ ein MRT mit nahezu analoger Aussagekraft angefertigt werden. Auch das Kontrastmittel-Röntgenverfahren des Harnleiters und der Nierenbecken findet bei uns in Berlin unter bestimmten Voraussetzungen Anwendung.

In einigen Diagnosefällen, die einen Verdacht auf einen Tumor obere Harnwege beinhalten, wird eine weitere Abklärung benötigt. Es empfiehlt sich dann meist eine Harnleiter- und Nierenspiegelung mit Biopsie. Aus den verdächtigen Arealen werden Gewebsproben entnommen und anschließend histologisch untersucht. Bei vollständiger Vorlage der Diagnose kann eine Entscheidung über die Therapie getroffen werden, die sich im individuellen Fall anbietet. Vor allem muss – auch im Gespräch mit dem Patienten – geklärt werden, ob eine organerhaltende Behandlung möglich ist oder ob als einzige erfolgversprechende Therapie die radikale Operation, die Nephroureterektomie, übrigbleibt. Die Nephroureterektomie beinhaltet die komplette operative Entfernung der betroffenen Niere, des Harnleiters und der Harnblasenmanschette. Bei dem Eingriff wird in unserer Klinik eines der möglichen minimalinvasiven Verfahren angewandt, kann aber auch in Ausnahmefällen in einer offenen Operation ausgeführt werden. Das Hauptbestreben unserer Klinik in Berlin liegt allerdings darin, eine organerhaltende Therapie beispielsweise durch Laserung der Nierenbeckentumore anzuwenden. Damit werden die Konsequenzen, die der Totalverlust einer Niere mit sich bringt, vermieden.

Laserung Nierenbeckentumore – welche Chancen hat das nierenerhaltende Verfahren?

Wenn die sorgfältige Diagnose in der Urologie unserer Klinik ergeben hat, dass eine Abweichung von der leitlinienkonformen Behandlung vor dem Totalverlust der betroffenen Niere bewahren kann, empfehlen wir ein organerhaltendes endoskopisches Verfahren. Leitlinienkonform bedeutet, dass bei der Diagnose Nierenkrebs oder Tumor obere Harnwege in jedem Fall eine Totalentfernung der Niere vorgesehen ist. Modernste Diagnose- und Therapiemöglichkeiten, mit denen jeder Urologe, Facharzt oder Spezialist unserer Klinik bestens vertraut ist, wirkt sich in vielen Fällen nierenerhaltend aus. Ein besonders bevorzugtes Therapieverfahren ist die Laserung der Nierenbeckentumore. Das Tumorgewebe wird dabei in einem endoskopischen Eingriff per Laser thermisch zerstört.

Wie läuft die Laserung Nierenbeckentumore ab?

Die Laserung von Nierenbeckentumoren ist als Alternative zur Nephroureterektomie vor allem dann zu empfehlen, wenn es sich um kleine, oberflächliche und weniger aggressive Nierenbeckentumoren handelt. Das gleiche gilt für Harnleiterkrebs. Bei schwerwiegenderen und ein wenig unklaren Diagnosen kann der für die anstehende Behandlung verantwortliche Urologe, Facharzt oder Spezialist in unserem Hause jederzeit eine oder mehrere interdisziplinäre Fachmeinungen einholen. Der Eingriff selbst erfolgt endoskopisch. Das Endoskop, das mit einer Kameraoptik und einem Arbeitskanal einschließlich Laserfaser versehen ist, wird über Harnröhre, Harnblase und Harnleiter bis zu dem zu zerstörenden Gewebe vorgeschoben. Bei Erreichen des Tumorgewebes im Nierenbecken oder in der Harnröhre kann der Urologe, Facharzt oder Spezialist den Laser aktivieren, um auf sehr schonende Weise das Gewebe thermisch zu zerstören.

Falls ein Urothelkarzinom im Harnleiter entdeckt wurde, kann er in vielen Fällen ebenfalls per Endoskop behandelt werden. Falls es sich dabei als notwendig erweist, wird auch das betroffene Stück des Harnleiters entfernt. Um die Unterbrechung des Harnleiters zu überbrücken, wird dann das entfernte Stück des Harnleiters durch körpereigenes Gewebe – meist aus der Harnblase – ersetzt. In der Urologie unserer Klinik sind wir auch mit dem modernen roboterunterstützten Da-Vinci-Operationssystem ausgerüstet und vertraut. Es handelt sich dabei um ein minimalinvasives Operationssystem, bei dem der Operateur die eingeführten Werkzeuge wie Optik und Schneidwerkzeuge per Konsole bewegt. Das Verfahren erlaubt eine besonders präzise Vorgehensweise.

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