H2 Atemtest

Unverträglichkeiten gegen verschiedene Zucker wie Fruktose, Glukose, Laktose oder auch Sorbitol und der Verdacht auf Kohlehydratresorbtionsstörung können mit Hilfe eines H2 Atemtests durch unsere Fachärzte für Gastroenterologie diagnostiziert werden.

Besteht bei Ihnen der Verdacht auf eine dieser Beschwerden oder leiden Sie unter abdominellen Schmerzen und Durchfall nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel, sind unsere Fachärzte die richtigen Ansprechpartner für Sie in Berlin und Umgebung.

Was ist ein H2 Atemtest?

Bei einem H2-Atemtest (Wasserstoffatemtest) kann ein Verdacht auf Kohlehydratresorbtionsstörung festgestellt werden. Vor allem bei Unverträglichkeiten gegen Fruktose, Sorbitol, Laktose und Glukose ist der Test zur Diagnose sinnvoll. Dies gilt zudem bei unklaren abdominellen Schmerzen und Durchfall.

Bei einer Kohlehydratresorbtionsstörung werden die Kohlenhydrate unverdaut aus dem Dünn- in den Dickdarm transportiert. Im Dickdarm werden sie dann von den dort befindlichen Bakterien zersetzt und es entsteht dabei Wasserstoff (H2), der allerdings im menschlichen Stoffwechsel so nicht anfällt. Der Wasserstoff geht dann schnell ins Blut über und wird so über die Lungen ausgeatmet.

Genau an diesem Punkt setzt der Atemtest an: steigt beispielsweise nach dem Verzehr von fruktose- oder laktosehaltigen Lebensmitteln oder Getränken der Wasserstoffanteil in der Atemluft an, dann deutet dies auf ein Problem bei der Verwertung im Dünndarm hin.

Wann wird ein H2 Atemtest durchgeführt?

Ein H2-Atemtest wird aus sehr unterschiedlichen Gründen und mit verschiedenen Testsubstanzen durchgeführt. Zum Einsatz kommen die Tests zur Diagnose von Unverträglichkeiten gegen bestimmte Kohlenhydrate. Zu den häufigsten Gründen für eine Durchführung gehören Laktoseintoleranz und Fruktoseintoleranz.

Laktoseintoleranz

Patienten mit einer Laktoseintoleranz weisen nur eine geringe Menge des Enzyms Laktase auf. Dieses ist im Dünndarm für die Spaltung des Milchzuckers in seine einzelnen Bestandteile – nämlich Glucose und Galaktose – verantwortlich. Fehlt nun das Enzym, gelangt der Milchzucker unverdaut in den Dickdarm, wo er unter Entstehung von H2 durch die vorhandenen Bakterien zersetzt wird.

Fruktoseinteleranz

Liegt eine Unverträglichkeit gegen Fructose vor, dann ist im Dünndarm die Funktion des GLUT5-Transporters herabgesetzt. Der Fruchtzucker kann dann nur unzureichend aus dem Dünndarm aufgenommen werden. Der Rest wird somit von den Bakterien im Dickdarm verwertet, wobei H2 entsteht.

Wann darf kein H2 Atemtest durchgeführt werden?

Nur in sehr wenigen Fällen darf ein H2-Atemtest nicht durchgeführt werden. Dies trifft vor allem auf Patienten zu, die unter einer Hereditären Fruktoseintoleranz leiden. Dabei handelt es sich um eine seltene, erblich bedingte Erkrankung. Die Gabe von Fruchtzucker kann hierbei zu einer lebensgefährlichen Unterzuckerung führen. Besteht der Verdacht auf diese angeborene Stoffwechselerkrankung, sollte zunächst ein genetischer Test durchgeführt werden.

Was wird beim H2 Atemtest gemacht?

Soll bei Ihnen ein H2-Atemtest durchgeführt werden, dürfen Sie zwölf Stunden vorher nichts essen und lediglich Wasser trinken. Zudem müssen Sie in den 24 Stunden vor dem Test auf schwer verdauliche Speisen sowie Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an Ballaststoffen verzichten. Außerdem dürfen Sie sowohl sechs Stunden vor als auch nach dem Atemtest nicht rauchen.

Ablauf der Untersuchung

Zunächst wird zu Beginn der Untersuchung der sogenannte Basalwert, also der Wert im nüchternen Zustand, gemessen. Hierfür atmen Sie in ein speziell dafür konzipiertes Messgerät. Danach erhalten Sie je nach Verdacht eine spezielle Trinklösung aus in Wasser aufgelöster Lactose, Lactulose, Fructose oder Glucose. In bestimmten Zeitabständen (meist alle zehn bis 30 Minuten) werden dann Atemproben durchgeführt und der gemessene Wasserstoff-Wert schriftlich festgehalten. Der Atemtest dauert zwischen zwei und vier Stunden.

Auswertung des Atemtests

Im Normalfall steigt die Konzentration an H2 in der Ausatemluft nur minimal an (weniger als 20 ppm – „parts per million“/ein Millionstel). Liegt eine Unverträglichkeit gegen einen der genannten Zucker vor, dann kommt es in der Regel zu einem Anstieg auf über 20 ppm.

Ist ein H2 Atemtest mit Risiken verbunden?

Für die meisten Menschen ist der H2-Atemtest völlig unbedenklich. Sofern eine Unverträglichkeit gegen einen der verabreichten Zucker besteht, treten zwar unangenehme und vorübergehende Beschwerden auf, diese sind aber nicht gefährlich.

Direkt im Anschluss an die Untersuchung müssen Sie auch keine besonderen Dinge beachten. Sollte eine Unverträglichkeit vorliegen, können die jeweiligen Beschwerden mitunter noch einige Stunden nach dem Test bestehen. Dies ist aber kein Grund zur Sorge.

Unsere Fachärzte für Gastroenterologie beraten Sie natürlich ausführlich zur Durchführung des Tests und stehen Ihnen bei Fragen gern zur Verfügung.

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