Hämorrhoidalleiden

Juckreiz, Brennen und Nässen – sind die Hämorrhoiden vergrößert, ist das sehr unangenehm. Sie lassen sich umso besser behandeln, je früher etwas dagegen unternommen wird.

Unsere Fachärzte für Chirurgie mit Schwerpunkt Proktologie sind als kompetente Ansprechpartner für Sie da. Ein Proktologe ist Spezialist, wenn es um die Diagnose und Behandlung eines Hämorrhoidalleidens geht.

Was sind Hämorrhoiden?

Hämorrhoiden (auch: Hämorriden) sind Schwellkörper, die sich als dichtes Gefäßpolster in der unteren Enddarmschleimhaut (Analkanal) bilden. Über Arterien und Venen werden sie mit Blut versorgt.

Von Natur aus hat jeder Mensch Hämorriden, die gemeinsam mit dem inneren und äußeren Schließmuskel des Afters den Darm nach außen abschließen. Bei Belastung (z. B. beim Niesen, Lachen) helfen die Schwellkörper dabei, dass der Darmausgang verschlossen bleibt.

In der Proktologie gelten Hämorriden als krankhaft, wenn sich Blut im Gefäßpolster staut und nicht mehr ungestört abfließt. Dann vergrößern sich die Schwellkörper und können unterschiedliche Symptome hervorrufen.

Ein Hämorrhoidalleiden kann unterschiedlich ausgeprägt sein. Die Medizin nimmt eine Einteilung in vier Schweregrade vor, bei denen Hämorrhoiden Symptome mehr oder weniger stark auftreten.

Schweregrad I

Bei Schweregrad I sind die Hämorriden schon vergrößert, aber noch so klein, dass sie von außen nicht sichtbar sind. Ein Facharzt für Proktologie kann durch Spiegelung des Analkanals sowie Enddarms die Vergrößerung sehen.

Schweregrad II

Ein Hämorrhoidalleiden mit Schweregrad II zeigt größere Knoten, die bei einer Untersuchung mit kurzem Proktoskop sichtbar hervortreten. Beim Pressen treten sie zwar nach außen, ziehen sich aber von selbst wieder zurück.

Schweregrad III

Hämorriden Grad III können bei der Stuhlentleerung oder auch spontan teilweise oder komplett vor die Afteröffnung fallen. Sie ziehen sich meist nicht von selbst zurück, können aber mit dem Finger zurückgeschoben werden. In diesem Stadium sind Einklemmungen und Blutungen möglich.

Schweregrad IV

Die Hämorriden liegen im letzten Stadium dauerhaft vor der Afteröffnung und können auch nicht mehr zurückgeschoben werden.

Typische Beschwerden bei Hämorrhoiden

Je nach Schweregrad können folgende Beschwerden auftreten:

  • Juckreiz und Brennen am After
  • entzündlich gerötete und nässende Haut im Afterbereich
  • schmerzlose Blutungen beim Stuhlgang
  • Fremdkörper- oder Druckgefühl im Analbereich
  • Gefühl unvollständiger Entleerung
  • unwillkürlicher Schleim- und/oder Stuhlabgang (so genanntes Stuhlschmieren)
  • im fortgeschrittenen Stadium teils starke Schmerzen aufgrund des Austretens aus dem After und anschließender Bildung eines Blutgerinnsels

Ursachen für vergrößerte Hämorrhoiden

Symptomatisch sorgen Hämorrhoiden zumeist für lästiges Jucken, Brennen oder Nässen am Po. Je nach Ausprägung können auch weitere Beschwerden auftreten:

  • Blutungen beim Stuhlgang
  • das Gefühl unvollständiger Entleerung nach dem Stuhlgang
  • unwillkürlicher Abgang von Schleim oder Stuhl
  • ein Druck- oder Fremdkörpergefühl im Analbereich
  • Schmerzen im Analbereich

Hämorrhoiden können aber auch völlig unbemerkt bleiben.

Eine frühe Behandlung ist in der Regel völlig unproblematisch und wirkungsvoll – warten Sie also nicht zu lange mit Ihrem Arztbesuch.

Behandlungsoptionen

Im frühen Stadium des Hämorrhoidalleidens können schmerzlindernde und entzündungshemmende Salben oder Gels lokal angewendet werden.

Darüber hinaus gibt es verschiedene chirurgische Techniken.

Welche Möglichkeit im Einzelfall am besten geeignet ist, können Sie gemeinsam mit Ihrem Facharzt entscheiden:

  • Sklerosierung (Verödung)
  • Gummibandligatur
  • Raffen
  • Stapler-Methode

Bei der Sklerosierung werden die entzündeten Hämorrhoidalknoten durch Einspritzen einer chemischen Lösung zum Schrumpfen gebracht. Diese Therapie verringert die Durchblutung des Gewebes, wodurch die Hämorrhoide auf ihre ursprüngliche Größe schrumpft und der Druck nachlässt. Zumeist sind mehrere Therapiesitzungen notwendig.

Bei der Gummibandligatur wird durch das Anlegen eines Gummibandes um den Hämorrhoidalknoten die Durchblutung gestoppt, sodass nach einiger Zeit sowohl Gummiband als auch der Knoten abfallen.

Beim Raffen wird die geschwollene Hämorrhoide mit Fäden umstochen und gerafft. Dadurch kann die Hämorrhoide an ihrem eigentlichen Ort fixiert werden.

Die Stapler-Methode ist eine operative Technik und wird zumeist bei fortgeschrittenen Beschwerden angewandt. Ein spezielles Klammernahtgerät, der Stapler, rafft überschüssiges Gewebe nach oben und entfernt es. Diese Operation erfolgt in der Regel stationär.

In jedem Fall ist eine Umstellung Ihrer Gewohnheiten mit ausreichend Bewegung, ballaststoffreicher Ernährung und ausreichender Flüssigkeitsaufnahme wichtig, um den Behandlungserfolg zu steigern.

Verlauf eines Hämorhoidalleidens

Vor allem leichte Beschwerden (Hämorriden Grad I und II) können in einigen Fällen auch von selbst oder mit Unterstützung von Hausmitteln und Salben wieder abheilen. Sind die Gefäßpolster bereits stark vergrößert und verursachen deutliche Symptome, ist eine ärztliche Behandlung aufgrund der Zunahme der Beschwerden unausweichlich.

Generell lassen sich vergrößerte Hämorriden im Anfangsstadium gut behandeln. Es ist allerdings nicht ausgeschlossen, dass die Beschwerden wieder auftreten.

Auch Komplikationen treten bei einem Hämorrhoidalleiden eher selten auf.

So beugen Sie vor

Es ist nicht zu 100 Prozent möglich, vergrößerten Hämorrhoiden vorzubeugen. Die folgenden Tipps tragen aber dazu bei, dass Risiko zu senken oder das Fortschreiten eines bestehenden Hämorrhoidalleidens zu verlangsamen:

  • Ernähren Sie sich ausgewogen und ballaststoffreich und trinken Sie ausreichend (mindestens 1,5 bis 2 Liter pro Tag). Geeignet sind Wasser, Kräuter- und Früchtetee sowie Fruchtsaftschorlen.
  • Bewegen Sie sich ausreichend. Vor allem bei vorwiegend sitzender Tätigkeit ist ein Ausgleich (z. B. Radfahren) wichtig.
  • Gehen Sie erst zur Toilette, wenn Sie Stuhldrang verspüren. Weder ein forcierter Toilettengang noch zu langes Aufschieben sind gut. Geben Sie, sofern möglich, den Signalen Ihres Körpers nach und schieben Sie den Toilettengang nicht stundenlang auf. Bleiben Sie zudem nicht zu lange sitzen und vermeiden Sie starkes Pressen sowie Nachpressen.
  • Reduzieren Sie vorhandenes Übergewicht, um den Enddarm zu entlasten und den Blutkreislauf nicht zu erschweren.

Unsere Experten der Proktologie

Bei uns sind Sie in guten Händen