Rosazea ist eine häufig auftretende Erkrankung der Gesichtshaut. Bei ihr sind die feinen Äderchen im Gesicht erweitert und lassen so die Haut rot erscheinen. Bislang existiert keine Heilung, aber durch Medikamente und adäquate Hautpflegemittel lässt sich die chronische Erkrankung gut behandeln. Lassen Sie sich von unserem erfahrenen Facharzt in der Dermatologie der MEOCLINIC in Berlin beraten.
Was ist eine Rosazea?
Als Rosazea wird eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung bezeichnet, bei welcher die feinen Gefäße der Gesichtshaut erweitert sind. Betroffen sind insbesondere die Bereiche um die Wangen, Nase, Stirn und Kinn. Diese erscheinen aufgrund der Gefäßerweiterungen gerötet. Daneben können schubweise Knötchen (Papeln) und Pusteln im Gesicht auftreten. Auch eine knotige Verdickung der Nase (Rhinophym), die umgangssprachlich auch als Knollen- oder Säufernase bezeichnet wird, kann teilweise beobachtet werden.
In Deutschland leiden zwischen zwei und fünf Prozent der Erwachsenen an einer Rosazea. Die Mehrheit von diesen sind Frauen. Aber auch Männer sind immer häufiger betroffen. Bei ihnen sind die Beschwerden zudem oftmals stärker ausgeprägt. Die Erkrankung manifestiert sich typischerweise ab dem 40. Lebensjahr. Vorstufen wie plötzliche und anhaltende Gesichtsrötungen sind allerdings in vielen Fällen bereits vorher erkennbar.
Woran können Sie eine Rosazea erkennen?
Die Gefäßerweiterungen und charakteristischen Rötungen konzentrieren sich bei Rosazea vor allem auf die Gesichtsmitte (Wangen, Nase, Stirn und Kinn). In einigen Fällen kann auch der Hals und das Dekolleté betroffen sein. Die Rosazea verläuft zudem chronisch und kann in vier unterschiedliche Subtypen mit jeweils abweichenden Symptomen unterteilt werden. Die Subtypen 1 bis 3 gehen nicht selten ineinander über, weshalb einige Dermatologen diese auch als Rosazea-Stadien bezeichnen:
1. Subtyp: Rosacea erythemato-teleangiectatica (Couperose)
Bei diesem Subtyp der Rosazea zeigen sich erstmals deutlich sichtbare Gefäßerweiterungen (Teleangiektasien), die anhand von Hautrötungen sichtbar werden. Die betroffenen Bereiche können brennen und in einigen Fällen auch jucken. Zunächst können sich die Hautrötungen noch spontan zurückbilden, im späteren Verlauf treten diese dauerhaft auf.
2. Subtyp: Rosacea papulopustulosa
Hier zeigen sich neben den Hautveränderungen Knötchen und Eiterpickel, weshalb das Krankheitsbild für Laien wie eine Akne aussieht. Bei einer Rosazea stehen die Knötchen und Pickel allerdings dichter beieinander und haben eine sehr viel kleinere Größe.
3. Subtyp: Rosacea phymatosa
Bei der Rosacea phymatosa kommt es zu Wucherungen des Bindegewebes und der Talgdrüsen. Bei Männern zeigt sich zudem häufig eine knotige Nasenverdickung (Rhinophym). In seltenen Fällen können unsere Spezialisten auch Wucherungen im Bereich des Ohrs (Otophym), des Kinns (Gnatophym), der Nasenwurzel (Metophym) oder der Augenlider (Blepharophym) beobachten.
4. Subtyp: Rosazea mit Augenbeteiligung (okuläre Rosazea)
Manchmal sind auch die Augen von einer Rosazea betroffen. Unser Facharzt der Dermatologie spricht in diesem Fall von einer Ophthalmorosacea. Bei dieser können an der Bindehaut, am Lidrand, an der Regenbogenhaut sowie selten an der Hornhaut des Auges Entzündungen auftreten. Unbehandelt kann diese Rosazeavariante zu einer Erblindung führen. Ein erster Hinweis auf eine Augenbeteiligung können häufig auftretende Gerstenkörner sein.
Rosacea Ursache: Wie entsteht die Erkrankung?
Die Ursachen für die Entstehung einer Rosazea sind bislang nicht abschließend geklärt. Es wird davon ausgegangen, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen, da viele Betroffene Familienmitglieder mit derselben Erkrankung haben. Die Rosazea betrifft zudem eher hellhäutige und helläugige Menschen.
Darüber hinaus gehen Experten heute davon aus, dass eine Rosacea Ursache in einer Fehlregulation der angeborenen und erworbenen Immunantwort liegt, die durch bestimmte Mikroorganismen wie Demodex-Milben zusätzlich getriggert wird. Durch die Fehlsteuerung entstehen veränderte antimikrobielle Peptide (sogenannte Cathelicidine), die das Entzündungsgeschehen und so die Entstehung einer Rosazea begünstigen. UV-Licht (Sonneneinstrahlung) verstärkt zumeist zusätzlich diese Prozesse. Zudem reagieren die sensorischen Nerven vieler Betroffenen erhöht auf Hitze, scharf gewürzte Speisen und Stress, was zusätzlich Flush-Symptome und Brennen auslöst.
Rosazea Diagnose: Wie erkennt unser Spezialist eine Rosazea?
Zunächst befragt Sie unser Spezialist aus der Dermatologie unserer Privatklinik in Berlin zu Ihrer Krankengeschichte sowie den Faktoren, die Ihre Rosazea verschlimmern. Anschließend wird er Ihre Haut genau inspizieren.
In sehr seltenen Fällen entnimmt unser Hautarzt zusätzlich eine Hautprobe, um diese anschließend mikroskopisch untersuchen zu lassen. Diese Hautanalyse dient in erster Linie dem Ausschluss ähnlicher Erkrankungen wie einer perioralen Dermatitis („Mundrose“) oder eines Lupus erythematodes („roter Wolf“). Vermutet unser Dermatologe eine Augenbeteiligung wird er zudem einen Facharzt aus unserer Augenheilkunde hinzuziehen.
Rosazea Behandlung: Die Therapiemöglichkeiten
Eine Rosazea ist nicht heilbar und wird vorrangig symptomatisch behandelt. Da sie chronisch verläuft, sollten Sie die Hauterkrankung zudem in regelmäßigen Abständen bei uns in der Dermatologie kontrollieren lassen. Aufgrund der vielen verschiedene Einflussfaktoren auf den Verlauf entwickelt unser Dermatologe mit Ihnen gemeinsam auf Basis von Anamnese und Untersuchungsergebnissen eine individuelle Gesamtstrategie, die nicht nur medikamentöse Therapieoptionen umfasst. Zum Behandlungskonzept gehören unter anderem:
- Vermeidung der bei Ihnen festgestellten Verstärker (u. a. bestimmte Medikamente, Stress, Alkohol, scharfe Speisen, Sonnenexposition)
- Anwendung eines UV-Lichtschutzes
- Umstellung auf richtige Hautpflege (Verwendung von milden, seifenfreien, pH-neutralen Waschlotionen)
- Umstellung auf richtige Kosmetik (Vermeidung bestimmter Inhaltsstoffe wie Kampfer/Menthol)
- Gesichtsmassagen (zur Linderung von Gesichtsschwellungen)
- Verwendung von Dermatokosmetika (zur Reduzierung der Rötungen und Gefäßerweiterungen durch pflanzliche Inhaltsstoffe)
Sollten die mit der Rosazea einhergehenden Rötungen und Entzündungen für Sie ein kosmetisches Problem darstellen, berät Sie unser Hautarzt auch gerne zu speziellen Produkten, die die geröteten Hautareale abdecken (Camouflage). So schwächen beispielsweise grüne Farbpigmente die Rötungen ab.
Rosazea Behandlung: Medikamentöse Therapieoptionen
Zusätzlich kann unser Dermatologe Arzneimittel zur äußerlichen (topischen) und innerlichen (systemischen) Behandlung verschreiben.
Im Rahmen einer äußerlichen Behandlung kommt zumeist der Wirkstoff Metronidazol in Form von Cremes, Lotions und Gels zur Anwendung. Der Wirkstoff wirkt den Entzündungen entgegen, reduziert Sauerstoffradikale und verbessert so die Beschwerden. Auch die entzündungshemmend wirkende Azelainsäure kann als Gel das klinische Bild verbessern. Sollte bei Ihnen die Demodex-Milbe nachgewiesen worden sein, kann eine Ivermectin-Creme infrage kommen. Diese wirkt immunmodulierend und bekämpft zugleich die Milben. Zur Verbesserung der Hautrötungen können auch gefäßverengende Wirkstoffe wie Brimodinin zur Anwendung kommen.
Sollte die topische Behandlung keinen Erfolg haben oder bei Ihnen eine stark ausgeprägte Entzündung vorliegen, kann unser Hautarzt auch eine innerliche Behandlung empfehlen. Tetracycline wie Doxycydin (bevorzugt) oder Minocyclin wirken antientzündlich. Sie sind zudem das Mittel der Wahl bei einer Rosazea mit Augenbeteiligung. Bei schweren Verlaufsformen kann zudem Isoretinoin (Vitamin-A-Abkömmling) zum Einsatz kommen. Der Wirkstoff reduziert sichtbar Pusteln, Papeln, Rötungen und Gefäßerweiterungen. Auch bei Rhinophymen (Knollennase) hat sich das Arzneimittel bewährt.
Rosazea Behandlung: Weitere Behandlungsoptionen
Störende Gefäßerweiterungen können im Rahmen einer Laserbehandlung beseitigt werden. Diese kann allerdings zu Vernarbungen und Veränderungen der Hautpigmente führen. Wucherungen der Haut- und Talgdrüsen sowie Phyme wie eine Knollennase (Rhinophym) können operativ (Shaveexzision, Dermabrasion, Kryotherapie mit Flüssigstickstoff) entfernt bzw. reduziert werden. Die ästhetischen Resultate sind heutzutage sehr gut. Unser Spezialist aus unserer Dermatologie klärt Sie gern bei einem Termin ausführlich über alle Behandlungsoptionen auf.
Unsere Experten
Dr. Joseph
Salamé
Dermatologie
Schwerpunkt Ästhetische Dermatologie
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Dr. med.
Marie Lung
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Angestellte Ärztin in der Privatpraxis Dr. Joseph Salamé
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