Arthrose des Schultergelenks

Die Schulterarthrose ist ein chronischer Verschleiß des Schultergelenkes.

Arthrosen entstehen in beweglichen Gelenken: Hier sind die Knochenenden jeweils von einer elastischen Knorpelschicht überzogen. Diese wiederum werden von einer sogenannten Gelenkkapsel umgeben, die mit Synovia, der Gelenkschmiere, gefüllt ist. Die Synovia wird von der inneren Wandschicht der Gelenkkapsel produziert. Sie besteht überwiegend aus Hyaluronsäure, welche für ihre Viskosität und somit Schmierfähigkeit verantwortlich ist.

Die Synovia ernährt die Knorpelzellen, fördert den Abtransport von Abfallstoffen und beugt einem Aneinanderreiben der Knorpel vor.

Werden komplexen Mechanismen, die dem Schutz des Gelenkes dienen, gestört, kann die Neubildung von Knorpelzellen deren Verbrauch nicht mehr kompensieren: Die „puffernde“ Knorpelschicht verliert mit der Zeit an Dicke und Elastizität. Der Körper reagiert darauf, indem er ersatzweise Knochengewebe ins Gelenk einlagert. Dadurch kommt es zu einer Versteifung und vermehrten Schmerzhaftigkeit.

Bei arthrotischen Erkrankungen ist die Zusammensetzung der Synovia verändert: Die Bildung der Hyaluronsäure nimmt ab, die Konsistenz wird zunehmend wässriger. Dadurch ist das Knorpelgewebe kaum noch vor Krafteinwirkungen geschützt.

Bei sogenannten aktivierten Arthrosen, die meist durch die weitere Belastung eines bereits arthrotisch veränderten Gelenkes entsteht, bilden sich entzündliche Prozesse. Diese führen zu schmerzhaften Schwellungen des Gelenkes und wirken sich biochemisch sehr schädlich auf das verbleibende Knorpelgewebe aus, wodurch dessen Rückbildung beschleunigt wird.

Arthrose Ursachen

Im Schulterbereich kommen für eine Arthrose Ursachen wie sport- oder beruflich bedingte körperliche Überlastung, vorangegangene Verletzungen oder Operationen sowie angeborene Fehlbildungen infrage.

Beispielsweise kann die operative Raffung der Schulterkapsel nach einer Luxation (Ausrenkung) als Komplikation zur Folge haben, dass der Oberarmkopf sich nicht mehr physiologisch bewegen kann. Luxationen sowie Unfälle können auch zu Verletzungen der knöchernen Strukturen führen, wodurch Unebenheiten der Knorpelflächen sowie Gelenkfehlstellungen entstehen. Durch die Über- oder Fehlbelastung des Gelenkes kann weder die Synovia noch das Knorpelgewebe in ausreichendem Maße nachproduziert werden.

Letztlich können bakterielle Infektionen ein Gelenk schwer schädigen.

Arthrose Symptome

Für eine Arthrose sind Schmerzen bei Bewegungen besonders typisch. Neben der Schmerzhaftigkeit der Schulter stellen aber auch mechanische Bewegungseinschränkungen und Instabilitäten des Gelenkes häufige Symptome dar. Bei inaktiven Arthrosen, auch als kalte oder ruhende Arthrosen bezeichnet, leidet der Patient meist am sogenannten Anlaufschmerz: Dabei treten die Schmerzen auf, wenn die Schulter aus einer Ruheposition heraus bewegt wird, lassen jedoch bei weiterer Bewegung nach.

Langfristig können Knochensporne (Osteophyten) entstehen.

Bei einer aktivierten Arthrose kann das Gelenk infolge der Entzündungsprozesse auch im Ruhezustand erheblich schmerzen. Außerdem sind Entzündungsanzeichen wie Schwellung, Rötung und Erwärmung vorhanden.

Arthrose Diagnose

Bei Ihrem Besuch in unserer Privatpraxis Orthopädie und Gelenkchirurgie wird unser Schulter-Spezialist zunächst ein ausführliches Vorgespräch mit Ihnen führen. Dabei erfragt er Ihre genauen Symptome, deren Entwicklung und die Situationen, in denen sie auftreten, sowie vorangegangene Traumata, Operationen oder regelmäßige körperliche Belastungen.

Für eine Arthrose sind Symptome wie „Anlaufschmerzen“ bereits sehr typisch und liefern dem Facharzt in Kombination mit einer entsprechenden Anamnese (Krankengeschichte) und dem Ergebnis der körperlichen Untersuchung einen starken Verdacht.

Um die definitive Diagnose zu stellen, kommen bildgebende Verfahren wie Röntgen, Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT, Kernspintomographie) und Arthroskopie zum Einsatz.

Arthrose Behandlung

Wenn eine Arthrose als Diagnose feststeht, kommen verschiedene Therapiemethoden infrage. Obwohl die Schulterarthrose nicht heilbar ist, lassen sich ihre Symptome behandeln und ihr Voranschreiten verzögern. Entscheidend ist die Kombination einer adäquaten Behandlung mit der effektiven Mitarbeit des Patienten. Ihr Schulter-Spezialist berät Sie umfassend dazu, welche Therapieoptionen für Ihr individuelles Krankheitsbild erfolgsversprechend sind.

Physiotherapie

Krankengymnastik kräftigt die Muskulatur der Schulter, wodurch das Gelenk stabilisiert und entlastet wird. Auch passive Bewegungsabläufe durch den Physiotherapeuten kommen zum Einsatz, um beispielsweise verkürzte Sehnen zu dehnen, Blockaden zu lösen und die Beweglichkeit zu verbessern.

Physiotherapie ist daher für einen langfristigen Therapiererfolg unerlässlich.

Medikamentöse Therapie

Da eine Arthrose Schmerzen verursacht, sind Schmerzmittel ein wichtiger Bestandteil der Therapie. Auf diese Weise wird nicht nur die Lebensqualität des Patienten gesteigert, sondern auch verhindert, dass er das Gelenk permanent schont und die Abbauprozesse dadurch weiter beschleunigt werden.

Zur Vorbeugung und Behandlung einer aktivierten Arthrose sind sogenannte NSAR (nicht-steroidale Antirheumatika) angezeigt, da sie nicht nur eine schmerz-, sondern auch eine entzündungshemmende Komponente beinhalten.

Auch eine lokale Medikation, bei der Medikamente direkt ins Gelenk injiziert werden (zum Beispiel Lokalanästhetika, Cortison oder Glykosaminoglykane), ist möglich.

Operative Therapie

Bringt die konservative Therapie keine Besserung mit sich, kann ein chirurgischer Eingriff angezeigt sein. Dabei kommen verschiedene Operationsmethoden infrage:

Zu den gelenkerhaltenen Eingriffen gehören das Debridement (Gelenkspülung), die Mikrofrakturierung (Verschluss kleiner Knorpeldefekte) sowie die Transplantation körpereigener Knorpelzellen in die Schulter.

Alternativ ist der Einsatz einer Prothese möglich. Dabei wird zwischen der Oberflächenersatzprothese, welche die Gelenkflächen lediglich überkront, und einer Vollprothese (Schultertotalendoprothese), welche die Gelenkpfanne und den Oberarmkopf vollständig ersetzt, unterschieden.

Arthrose vorbeugen

Bewegung

Die beste Möglichkeit, wie Sie einer Arthrose vorbeugen können, ist die Vermeidung regelmäßiger Über- und Fehlbelastungen Ihrer Gelenke. Zugleich tragen gelenkschonende Sportarten und Bewegungen dazu bei, die Nachproduktion von Synovia anzukurbeln, die umgebende Muskulatur zu kräftigen und die Beweglichkeit zu erhalten.

Ernährung

Auch sollte bei einer Arthrose die Ernährung nicht außer Acht gelassen werden: Bestimmte Lebensmittel, insbesondere Fleisch und Wurst, aber auch Käse, Butter, Margarine, Sonnenblumenöl und Fastfood, enthalten große Mengen an Omega-6-Fettsäuren und verstärken dadurch die Bildung von entzündungsfördernden Substanzen.

Empfehlenswert sind hingegen Lebensmittel, die reichlich Omega-3-Fettsäuren enthalten, wie verschiedene Fischsorten, Algen, Wallnuss- und Leinöl, Nüsse, Samen und Soja.

Es lohnt sich also, im Falle einer Arthrose die Ernährung entsprechend anzupassen.

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