Eingriffe an Schilddrüse und Nebenschilddrüsen

Indikationen, die eine Schilddrüsen OP rechtfertigen

Die Schilddrüse (Glandula thyreoidea) und die in unmittelbarer Nähe paarig angeordneten vier Nebenschilddrüsen gehören zu den endokrinen Drüsen, weil sie Hormone wie das Thyroxin (T3 und T4) sowie Calcitonin und das Parathormon synthetisieren und direkt in das Blut entlassen. Die Hormone, die die endokrinen Drüsen produzieren, greifen in sehr viele Stoffwechselvorgänge ein und sind absolut lebensnotwendig. Um auch ohne die Organe leben zu können, müssen die Hormone nach einer totalen Entfernung der Drüsen lebenslang täglich in bestimmter Menge oral zugeführt werden. Eingriffe an Schilddrüse und Nebenschilddrüse sollten nur durchgeführt werden, wenn wichtige Gründe dafür vorliegen.

Unsere Fachabteilung Endokrine Chirurgie / Schilddrüsenchirurgie empfiehlt beispielsweise, bei Vorliegen folgender Beschwerden Schilddrüsen die Schilddrüse zu entfernen. Das dient dem Schutz des Patienten, wenn eine medikamentöse Behandlung nicht anspricht und eine Ignorierung der Erkrankung zu schwerwiegenden Problemen führen würde:

• Schilddrüsenvergrößerung (Struma)
• Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose)
• Morbus Basedow
• Autonome Knoten in der Schilddrüse, die nicht mehr dem TSH-Regelkreis „gehorchen“
• Schilddrüsenentzündung, die nicht auf konventionelle Therapien reagiert
• Drüsenwucherungen und krankhafte Gewebeveränderungen

In obigen Fällen von Beschwerden Schilddrüsen stellt die Schilddrüsen OP häufig die einzige nachhaltig wirksame Therapie zur Überwindung der Probleme dar.

Indikationen, die eine Nebenschilddrüsen OP notwendig machen

Die paarig in unmittelbarer Nähe der Schilddrüse angeordneten vier etwa linsengroßen Nebenschilddrüsen produzieren das Parathormon, das den Kalziumspiegel im Blut erhöht und die Phosphatkonzentration senkt. Das Parathormon und sein Gegenspieler Calcitonin, das von der Schilddrüse produziert wird, haben direkten Einfluss auf den Knochenbau. Ein chirurgischer Eingriff an den Nebenschilddrüsen wird meist aufgrund eines Hyperparathyreoidismus notwendig. Unbehandelt führt das ständige Zuviel an Parathormon zu einem verstärkten Abbau von Kalk aus den Knochen und zu einer unerwünschten und teilweise schmerzhaften Kalkeinlagerung in Muskeln und Gelenken. Im Verlauf einer unbehandelten Überproduktion von Parathormon (Hyperparathyreoidismus) kann sich eine typische Symptomkonstellation einstellen, die auch unter dem Begriff „Stein-, Bein-, Magenpein“ bekannt ist. Damit ist gemeint, dass sich neben den Kalkablagerungen häufig auch Nieren- oder Gallensteine bilden und dass Knochenbrüche, Knochenschmerzen sowie Magengeschwüre mit zur Symptomatik gehören. In seltenen Fällen kann auch eine Nebenschilddrüsenunterfunktion Diagnose (Hypoparathyreoidismus) gestellt werden. Der häufigste Grund für eine Überproduktion des Parathormons ist ein Nebenschilddrüsenadenom. Das Nebenschilddrüsenadenom folgt nicht mehr dem körpereigenen Regelmechanismus für die Hormonproduktion, sondern produziert unablässig Parathormon. Die Nebenschilddrüse Blutwerte geben Aufschluss darüber, ob eine Nebenschilddrüsenunterfunktion Diagnose gestellt wird oder das Gegenteil, eine Überfunktion vorliegt.

Welche besonderen Risiken bergen Eingriffe an Schilddrüse und Nebenschilddrüse?

Jeder operative Eingriff ist mit Risiken verbunden wie Thrombose, Herzinfarkt, Lungenentzündung und Wundinfektionen, die auch durch bestimmte, nicht bekannte Vorerkrankungen entstehen können. Eingriffe an Schilddrüse und Nebenschilddrüse bergen einige wenige zusätzliche Risiken aufgrund der anatomischen Besonderheiten. Beispielsweise können sich nach dem Schilddrüse entfernen Stimm- und Sprachstörungen einstellen, weil sich die Schilddrüse in unmittelbarer anatomischer Nähe zum Kehlkopf und zu den Stimmbandnerven befindet, so dass durch die OP Stimm- und Sprachstörungen verursacht werden können. Kleinere Blutergüsse und Blutungen können das Atmen ein wenig erschweren und unangenehme Druckgefühle auslösen. Ein weiteres Risiko besteht darin, dass die sich in unmittelbarer Nähe befindlichen kleinen Nebenschilddrüsen verletzt oder ungewollt mit entfernt werden. Um die Risiken und die Zusatzrisiken zu minimieren, sollte nur ein erfahrener Spezialist oder Facharzt die Operation durchführen. Wir sind stolz darauf, dass das Ärzteteam in der Chirurgie unserer Privatklinik mitten in Berlin in der Fachabteilung Endokrine Chirurgie / Schilddrüsenchirurgie aus sehr erfahrenen und praxiserprobten Ärzten besteht, die mit den Operationsmethoden sehr vertraut sind und denen modernste, unterstützende Technik zur Verfügung steht.

Welche Besonderheit muss bei der Nebenschilddrüsen OP beachtet werden?

Wenn die Nebenschilddrüsen beispielsweise aufgrund eines Nebenschilddrüsenadenoms vollständig entfernt werden, kann der Körper kein Parathormon mehr produzieren. Für dieses Hormon gibt es anders als für das Thyroxin der Schilddrüse kein adäquates Hormon, das das fehlende Parathormon ausgleichen könnte. Ein Ersatz ist nur mittelbar über Kalziumpräparate möglich. Wenn die Situation es zulässt, wird deshalb nur das erkrankte Gewebe entfernt. Selbst wenn nur noch etwa das gesunde Gewebe einer halben Nebenschilddrüse im Körper verbleibt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich die kleine Gewebeansammlung wieder erholt und nach ein paar Wochen Regeneration eine ausreichende Menge an Parathormon produziert. In bestimmten Situationen kann sämtliches Nebenschilddrüsengewebe entfernt werden und ein kleiner Teil des gesunden Gewebes im Arm oder an einer anderen unauffälligen Körperstelle eingepflanzt werden. In der Regel wächst das Gewebe an und nimmt nach ein paar Wochen die Hormonproduktion auf. Ob das eingepflanzte Gewebe der Nebenschilddrüse angewachsen ist und Parathormon produziert geben nach wenigen Wochen die Nebenschilddrüse Blutwerte Auskunft. Das verpflanzte Gewebe hat den großen Vorteil, dass bei einer etwa notwendig werdenden späteren Operation kein Risiko mit den Stimmbändern und deren Nerven mehr besteht.

Genesungszeit nach Schilddrüsen OP

Unsere Fachabteilung Endokrine Chirurgie / Schilddrüsenchirurgie empfiehlt ihren Patienten einen Klinikaufenthalt von nur 2 bis 3 Tagen einzuplanen. Eingriffe an Schilddrüse und Nebenschilddrüse erfordern allerdings eine Genesungszeit von mehreren Tagen bis mehreren Wochen je nach Heilungsverlauf. Vor allem sollten Sie als Patient oder Patientin bei Stimmstörungen die Dienste eines Logopäden oder einer Logopädin in Anspruch nehmen. Falls bei dem Eingriff heiße Knoten in der Schilddrüse entfernt wurden, schließt sich in der Regel nach 4 bis 6 Wochen eine Radiojodtherapie an. Während der Genesungszeit nach Schilddrüsen OP durch unsere Fachabteilung Endokrine Chirurgie / Schilddrüsenchirurgie sollte unbedingt die Konzentration der Thyroxine T3 und T4 kontrolliert und möglicherweise durch Jodeinnahme oder durch Ergänzung mit medikamentösem Thyroxin ergänzt werden.

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