Tensiomessung – Routineuntersuchung zur Messung des Augeninnendrucks

Die Tensiomessung, auch Augeninnendruckmessung oder Tonometrie, zählt zu den gängigen Untersuchungsmethoden in der Augenheilkunde. Das Verfahren ermittelt den Druck, der durch die Zirkulation des Kammerwassers im Augeninneren entsteht. Das Messergebnis spielt eine wichtige Rolle in der Diagnostik des Glaukoms („Grüner Star“). Der Begriff Glaukom fasst verschiedene Erkrankungen zusammen, die auf eine Schädigung des Sehnervs durch Druck zurückzuführen sind. Deutet der Befund der Tensiomessung auf einen Über- oder Unterdruck im Auge hin, führt der Facharzt weitere Untersuchungen durch, um zu prüfen, inwieweit der Sehnerv tatsächlich in Mitleidenschaft gezogen ist. In der MEOCLINIC in Berlin gehört die Tonometrie zu den Routineuntersuchungen, die der Spezialist im Rahmen der Früherkennung und Therapiekontrolle durchführt.

Der Augeninnendruck: Entstehung und Funktion

Um eine stabil gewölbte Form zu gewährleisten und die unterschiedlichen Gewebestrukturen in ihrer Position zu halten, muss im Augeninneren ein spezifischer Druck (intraokuläre Druck, IOD) herrschen. Für die Regulierung dieses Drucks ist der Kreislauf des Kammerwassers zuständig. Die farblose, nur im Auge vorkommende Flüssigkeit enthält Nährstoffe für die Versorgung der Linse und Hornhaut. Immunologisch wirksame Bestandteile und die typischen Fließeigenschaften tragen außerdem zur Abwehr schädlicher Keime bei.

Das Kammerwasser entsteht im Ziliarkörper, im Bereich der hinteren Augenkammer zwischen Regenbogenhaut und Linse. Von dort gelangt es in die vordere Augenkammer zwischen Hornhaut und Pupille. Über unterschiedliche Wege wird die Flüssigkeit anschließend in den Blutkreislauf abgeleitet. Im gesunden Auge herrscht ein konstantes Gleichgewicht zwischen produziertem und abfließendem Kammerwasser. Der physikalische Augendruck pendelt sich dadurch zwischen 10 und 21 mmHg ein. Der Wert schwankt im Tagesverlauf und hängt unter anderem von der Aktivität, Pulsfrequenz, aber auch vom Alter ab.

Augeninnendruck und Glaukom

Wenn die Balance zwischen entstehendem und abfließendem Kammerwasser dauerhaft gestört ist, kann es zu einem Glaukom, also einer Druckschädigung des Sehnervs kommen. Das Ungleichgewicht kann darüber hinaus die Nervenzellen der Netzhaut in Mitleidenschaft ziehen. Dabei wirkt sich ein zu niedriger Augendruck ebenso ungünstig aus wie ein erhöhter (okuläre Hypertension). In rund 30 % der Fälle lassen sich Glaukome bei Patienten mit einem zu niedrigen Augeninnendruck nachweisen. Gleichzeitig geht eine okuläre Hypertension nicht notwendigerweise mit einer Schädigung des Sehnervs einher. Nur 20 % der Betroffenen entwickeln auch tatsächlich einen grünen Star. Dennoch gibt der Augeninnendruck im Rahmen der Früherkennung und Therapie des Glaukoms wichtige diagnostische Hinweise.

Druckschädigungen des Sehnervs: Symptome und Folgen

Durch den Augendruck verursachte Erkrankungen des Sehnervs sind eine schleichende Bedrohung für die Gesundheit. Sie verlaufen lange Zeit völlig beschwerdefrei und bleiben in etwa 50 % der Fälle unentdeckt. Erst in späteren Stadien machen sich Beeinträchtigungen des Sehvermögens durch ein schrumpfendes Sichtfeld bemerkbar. Das Sichtfeld bezeichnet den Raum, den ein Mensch wahrnimmt, wenn er geradeaus blickt, ohne den Kopf oder die Augen zu bewegen.

Bei Glaukomen ist das Gesichtsfeld zunächst in abgegrenzten Randbereichen von Ausfällen betroffen. Schon im frühen Stadium treten kleine blinde Flecken auf, die der Betroffene zunächst nicht wahrnimmt, weil das Gehirn während der Verarbeitung der Nervenimpulse die Verluste ausgleicht. Die fortschreitende Erkrankung lässt das Sichtfeld immer weiter schrumpfen und führt unbehandelt zur Erblindung.

Einmal aufgetreten, lassen sich Gesichtsfeldausfälle nicht mehr rückgängig machen. Der Augenarzt verschreibt in der Regel örtlich wirksamen Augentropfen, um die Produktion und/oder den Abfluss des Kammerwassers zu regulieren und den Druck im Auge zu senken. Patienten müssen sich auf eine lebenslange Therapie einstellen, die eine weitere Verschlechterung verhindern, aber keine Besserung herbeiführen können. Umso wichtiger ist die Augeninnendruckmessung als Bestandteil einer ausführlichen Diagnostik zur Früherkennung und in Verdachtsfällen.

Wie wird der Augeninnendruck gemessen?

In der MEOCLINIC in Berlin führt unser erfahrener Spezialist die Messung des Augendrucks durch. Für die Untersuchung stehen unterschiedliche Methoden zur Verfügung, die sich grundsätzlich dadurch unterscheiden, ob das medizinische Gerät das Auge während der Messung berührt oder nicht. Unabhängig davon, ob ein Kontakt zum Auge stattfindet, sind alle Verfahren für den Patienten völlig schmerzfrei.

Ermittlung des Augeninnendrucks durch Kontaktmessung

Zu den etablierten Formen der Kontaktmessung gehört die Applanationstonometrie nach Goldmann. Vor der Untersuchung verabreicht der Facharzt Augentropfen für eine örtliche Betäubung der Hornhaut, damit der Patient die Berührung des Messinstruments nicht spürt. Um die Messung durchzuführen, drückt der Augenarzt einen platten, etwa drei Millimeter breiten Sensor auf die Hornhaut. Der Druck applaniert die Hornhaut, sorgt also dafür, dass die natürliche Außenkrümmung sich abflacht und das Tonometer ermittelt die Kraft, die dafür notwendig ist. Das Messergebnis entspricht dem Augeninnendruck und wird in mmHg angegeben.

Eine weitere Variante der Kontaktmessung durch Applanation ist die Dynamische Konturtonometrie. Das Verfahren arbeitet mit einem veränderten Drucksensor und ermöglicht dadurch ein Messergebnis, das weniger von der individuellen Hornhautdicke abhängt. Statt nur einem erhebt das Instrument während einer Minute bis zu 100 Messwerte und kann sie als Kurve relativ zur Pulsfrequenz darstellen.

Berührungslose Augeninnendruckmessung durch Non-Contact-Tonometrie

Wie die Kontaktmessung nutzt auch die Non-Contact-Tonometrie die Methode der Applanation, um den Augendruck zu berechnen. Das Verfahren kommt aber ohne eine direkte Berührung aus und der Augenarzt kann die Untersuchung ohne eine örtliche Betäubung durchführen. Der Druck auf die Hornhaut erfolgt durch einen kurzen Luftimpuls. Dabei prüft das Messgerät, wie schnell und wie stark sich die Krümmung der Hornhaut abflacht. Aus den ermittelten Werten lässt sich der momentane Augeninnendruck ermitteln.

Erstellen eines 24-Stunden-Druckprofils durch Selbsttonometrie

Die Messung des Augeninnendrucks ist stets eine Momentaufnahme. Die Messwerte können im Tagesverlauf schwanken. Aber auch wiederholte Messungen zur gleichen Tageszeit können zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Um sich ein genaueres Bild zu verschaffen, rät der Facharzt für Augenheilkunde deshalb in manchen Fällen zu einem 24-Stunden-Druckprofil. Betroffene Patienten können die wiederholten Messungen im Tagesverlauf auch in Eigenregie zu Hause durchführen. Für die Selbsttonometrie stehen spezielle Geräte zur Verfügung. Über das geeignete Verfahren entscheidet der Arzt im Einzelfall und weist den Patienten in die Handhabung des Messgeräts ein.

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