Erkrankungen der Schilddrüse

Die Schilddrüse (Thyreoidea) befindet sich unterhalb des Kehlkopfes unmittelbar vor der Luftröhre. Sie besteht aus zwei miteinander verbundenen Lappen. Die gesunde Schilddrüse ist von außen nicht zu sehen, kann aber bei zurückgelegtem Kopf ertastet werden. Sie ist die größte endokrine Drüse des Menschen. Die Schilddrüse speichert Jod, das im Darm aus der Nahrung resorbiert wird und nutzt es zur Produktion der Schilddrüsenhormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4). Die Schilddrüsenhormone haben eine enorm hohe Bedeutung auf vor- und nachgeburtliche Entwicklungs- und Wachstumsvorgänge, und sie nehmen eine Art Querschnittsfunktion bei einer unübersehbaren Vielfalt von Stoffwechselvorgängen ein. Ihre Hauptwirkungen bestehen unter anderem in:

 

  • Steigerung des Grundumsatzes in Ruhe
  • Beteiligung am Protein-, Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel
  • Wirkungsverstärkung von Stresshormonen (sympathisches Nervensystem)
  • Beteiligung am Cholesterinhaushalt

 

Zusätzlich produziert die Thyreoidea Calcitonin, das in seinem wichtigsten Wirkspektrum als Antagonist des Parathormons verstanden werden kann. Parathormon wird von den vier kleinen Nebenschilddrüsen produziert. Calcitonin hemmt unter anderem die Freisetzung von Calcium aus dem Knochen und wirkt so als Antagonist der knochenabbauenden Osteoklasten. Auch der Phosphat-Stoffwechsel wird von Calcitonin stark beeinflusst.

 

Erkrankungen der Schilddrüse führen zu Funktionsstörungen oder zu einer Vergrößerung der Drüse

Die Hormonproduktion der Schilddrüse wird von dem Thyreoidea stimulierenden Hormon, dem TSH, gesteuert und dieses wiederum vom TSH Releasing Hormon (TRH). TSH, auch als Thyreotropin bezeichnet, wird von der nur erbsengroßen Hypophyse produziert und sekretiert. Die Produktion unterliegt dabei dem thyreotropen Regelkreis mit negativer Rückkopplung. Eine niedrige Konzentration an Schilddrüsenhormonen im Blut regt eine vermehrte TSH-Produktion an, während ein hoher Level an T3 und T4 im Blut hemmend auf die Sekretion des Steuerhormons TSH wirkt. Falls bei anhaltend hoher TSH-Sekretion die Konzentration der Schilddrüsenhormone zu niedrig bleibt, ist die Thyreoidea entweder nicht in der Lage, die geforderten Mengen an T3 und T4 zu sekretieren oder sie ignoriert den „Befehl“. Die Situation ist typisch für eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose), die auf verschiedenen Erkrankungen basieren kann. Umgekehrt kann auch eine Situation eintreten, in der die Schilddrüsenhormone einen zu hohen Level erreichen (Hyperthyreose), obwohl keine Stimulation durch TSH vorliegt. Das deutet auf eine klassische Überfunktion der Drüse hin. Sie reagiert, zumindest teilweise, nicht mehr auf das Steuerhormon. Als übergeordnete Leitsymptome führt die Überfunktion des Organs zu einem gesteigerten Stoffwechsel, der sich typischerweise in allgemeiner Nervosität und höherem Appetit bei gleichzeitiger Gewichtsabnahme zeigt. Eine verminderte Hormonproduktion, Hypothyreose genannt, macht sich durch einen verlangsamten Stoffwechsel mit Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Gewichtszunahme trotz geringerer Nahrungsaufnahme bemerkbar.

 

Die wichtigsten Erkrankungen der Schilddrüse

Eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse oder eine Vergrößerung (Eutrophierung) kann verschiedene Ursachen haben. Das bedeutet, dass die Symptomatik allein nicht ausreicht, um eine gezielte Therapie beginnen zu können. Zielführender im Hinblick auf eine möglichst effiziente Behandlung ist die Einteilung der Schilddrüsenerkrankungen gemäß ihrer Verursachung (Ätiologie). In der Endokrinologie und Nephrologie unserer MEOCLINIC in Berlin werden die wichtigsten Erkrankungen der Thyreoidea wie folgt aufgelistet:

 

  • Autoimmunerkrankungen; Hashimoto-Thyreoiditis und Morbus Basedow
  • Jodmangelstruma (Kropf); durch Jodmangel provoziertes Wachstum der Schilddrüse
  • Teil-Schilddrüsenautonomie; heiße Knoten (meist gutartig) produzieren autonom, kalte Knoten (meist gutartig) ohne Funktionsgewebe
  • Infektiöse Thyreoiditis; meist durch Bakterien oder Pilze verursacht
  • Schilddrüsenkrebs; Adenokarzinom (geht von Thyreozyten oder von Calcitonin sekretierenden Funktionszellen aus)

 

Wie werden die wichtigsten Erkrankungen der Schilddrüse diagnostiziert?

Weil die Schilddrüsenhormone an einer Vielzahl von Stoffwechselprozessen in praktisch jeder einzelnen Zelle beteiligt sind, ist die Einhaltung eines relativ engen „Mengenkorridors“ wichtig. Während sich ein erster Verdacht auf Über- oder Unterfunktion der Drüse an den oben beschriebenen Leitsymptomen ergeben kann, ist eine Vergrößerung der Thyreoidea im Anfangsstadium mehr oder weniger symptomlos und wird deshalb nur selten bemerkt. Erst in fortgeschrittenem Stadium ist die vergrößerte Schilddrüse (Struma) von außen gut sichtbar oder das vermehrte Gewebe entwickelt sich nach innen und drückt auf die Luftröhre. Wann immer erste Beschwerden wahrgenommen werden, sollte eine weitere Abklärung erfolgen. Einen ersten Hinweis auf Vorliegen einer Über- oder Unterfunktion gibt die Laboranalyse des Blutes. Die Gesamtkonzentration der T3- und T4-Hormone im Blut sowie der Level an TSH, dem Steuerhormon und dem jeweiligen Verhältnis zueinander lassen erste Rückschlüsse zu. Erste Hinweise auf Vorliegen einer Organvergrößerung können das Abtasten des Halses und ein Ultraschall geben. Moderne, hochauflösende Ultraschallgeräte wie wir sie in unserer Privatklinik in Berlin in der Endokrinologie und Nephrologie einsetzen, leisten sehr viel mehr. Als bildgebendes Verfahren lässt die Sonografie bereits sehr kleine Knoten oder Zysten in der Schilddrüse erkennen.

 

Zur Abklärung weiterer, spezieller Fragen, besteht auch die Möglichkeit, in unseren Räumlichkeiten eine Computertomografie (CT) oder ein MRT durchzuführen. Auf eventuell vorliegende autoimmune Reaktionen geben der labormäßige Nachweis von Schilddrüsenautoantikörpern eine Antwort. Falls ein Verdacht auf Schilddrüsenkrebs besteht, untersuchen wir in unserer Klinik das Blut auf den eventuell vorhandenen Tumormarker Thyreoglobulin. Unsere Endokrinologie und Nephrologie verfügt selbstverständlich auch über histologische Untersuchungsmöglichkeiten von Gewebsproben, die der Thyreoidea per Biopsie entnommen wurden.

 

Wie werden die wichtigsten Erkrankungen der Schilddrüse therapiert?

Als relativ einfach gestaltet sich die Behandlung der Jodmangelstruma. Die Vergrößerung der Schilddrüse entsteht häufig in Regionen mit relativem Jodmangel. Es wird mit der Nahrung nicht genügend Jod aufgenommen, so dass die Schilddrüse nicht in ausreichendem Maß T3 und T4 produzieren und sekretieren kann. Der Stoffwechsel veranlasst daraufhin die Schilddrüse, vermehrt Drüsengewebe zu bilden mit dem Ziel, dadurch den Mangel ausgleichen zu können. In diesem Fall kann die Zuführung von Jod unter Umständen das Problem beheben, sofern die Struma aufgrund ihrer Größe nicht operativ reduziert werden muss.

 

Schilddrüsenerkrankungen, die mit einer Hyperthyreose verbunden sind, werden in der Regel medikamentös mit Thyreostatika behandelt, die die Bildung von Schilddrüsenhormonen hemmen. Allerdings führen die Medikamente ein gewisses Potenzial an unerwünschten Nebenwirkungen in ihrem Gepäck wie Hautausschlag, Fieber und Gelenkbeschwerden. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion wägt unser Endokrinologe, Facharzt oder Spezialist je nach Ursachen der Hypothyreose genau ab, welche Wirkstoffkombination im individuellen Fall das beste Ergebnis bei möglichst geringen Nebenwirkungen verspricht.

 

Es können auch Indikationen für die Entfernung der gesamten oder eines Teils der Schilddrüse sprechen. Für einen derartigen Eingriff (Thyreoidektomie) ist unsere Klinik in Berlin bestens vorbereitet. Unsere Operationsräume sind mit modernen Geräten ausgestattet und unsere Fachärzte, Endokrinologen und Chirurgen verfügen über ein hohes Maß an praktischer Erfahrung.

Unsere Experten

Prof. Dr. med.
Walter Zidek

Innere Medizin

 

Schwerpunkt Endokrinologie und Nephrologie

Prof. Dr. med.
Walter Zidek

Endocrinology and Nephrology

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