Schilddrüsenüberfunktion

Die Schilddrüse (Glandula thyreoidea) beziehungsweise die von ihr produzierten Hormone, vor allem das Thyroxin (T4) und das Trijodthyronin (T3), greifen umfassend in unseren Energiestoffwechsel und in den Stoffwechsel von Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten ein. Die Schilddrüse entlässt die produzierten Hormone ohne Umwege direkt ins Blut und gehört deshalb zu den so genannten endokrinen Drüsen. Um zu erreichen, dass sich die Hormonkonzentration im Blut trotz unterschiedlichem „Verbrauch“ immer innerhalb eines bestimmten Korridors bewegt, wird die Produktion der Hormone durch das Thyreoidea-stimulierende Hormon TSH gesteuert. Dieses Steuerhormon TSH wird von der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) vermehrt produziert, wenn die Konzentration des Thyroxins im Blut absinkt. Wenn die Thyroxinkonzentration im Blut ausreichend ist, fährt die Hypophyse ihre TSH-Produktion zurück und die Schilddrüse produziert weniger Thyroxin.

 

Warum ignoriert die Schilddrüse die TSH-Steuersignale?

Durch krankhafte Veränderungen in der Schilddrüse kann es vorkommen, dass die Hormonproduktion der Schilddrüse nicht mehr auf das TSH reagiert und ständig Thyroxin produziert, so dass es zu einer Überfunktion der Schilddrüse kommt (Hyperthyreose). Die wichtigsten Gründe für die Überproduktion sind sogenannte gutartige, autonome Knoten (Adenome), die sich in der Schilddrüse bilden können und unablässig Thyroxin produzieren, ohne auf die Steuerung durch das TSH zu reagieren. Die Autonomie kann darüber hinaus das gesamte funktionale Schilddrüsengewebe betreffen (disseminierte Autonomie). Auch die Autoimmunkrankheit Morbus Basedow, in deren Verlauf Schilddrüsengewebe durch das körpereigene Immunsystem angegriffen wird, führt typischerweise zu einer Hyperthyreose. Daneben kann eine vergrößerte Schilddrüse, als Struma oder Kropf bekannt, ein Zuviel an Thyroxin bewirken, wenn jahrelanger Jodmangel beispielsweise durch eine Ernährungsumstellung in ein übermäßiges Jodangebot umschlägt und vorübergehend zu einer überhöhten Produktion der Schilddrüsenhormone führt. Die Ernährung kann in solchen Fällen eine wichtige Rolle bei der Schilddrüsenüberfunktion spielen. Um die Überfunktion nicht zu fördern, sollte bei einer Schilddrüsenüberfunktion die Ernährung auf jodarme Produkte wie Obst und Gemüse und auf mehr Weißbrot als Vollkornbrot umgestellt werden. Vor allem sollten Lebensmittel wie Meeresfisch und Algen, die viel Jod enthalten, gemieden werden.

 

Schilddrüsenüberfunktion Symptome und Test

Weil die Schilddrüsenhormone T4 und T3 an fast allen Stoffwechselvorgängen beteiligt sind, äußert sich ein Zuviel der Hormone in einer Vielzahl unspezifischer und spezifischer Symptome. Insgesamt machen Stoffwechselvorgänge einen beschleunigten und überhitzten Eindruck. Typischerweise kann eine Schilddrüsenüberfunktion mit Übelkeit verbunden sein. Eher selten ist hingegen eine Gewichtszunahme aufgrund einer Schilddrüsenüberfunktion, weil diese typischerweise zur Gewichtsabnahme führt. Häufige Symptome sind allgemeine Unruhe, Nervosität und verstärkte Reizbarkeit. Zu den weiteren, typischen Begleiterscheinungen einer Schilddrüsenüberfunktion zählen:

 

• Herzklopfen, stark erhöhte Herzfrequenz, auch Herzrhythmusstörungen
• Arterielle Hypertonie
• Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen
• Vermehrtes Schwitzen mit Schweißbildung
• Verdauungsstörungen (Durchfall)
• Hohe Empfindlichkeit gegenüber Wärme
• Gewichtsabnahme durch beschleunigten Stoffwechsel
• Muskelschmerzen und Muskelschwäche
• Händezittern (Tremor)
• Übelkeit (selten)

 

Eine wichtige erste Indikation liefern die Schilddrüsenüberfunktion Werte. Meist deutet die Kombination einer niedrigen TSH-Konzentration mit einem gleichzeitig erhöhten Thyroxin-Spiegel auf eine Schilddrüsenüberfunktion hin. Die Hypophyse hat die Produktion des Steuerhormons TSH gesenkt, weil die Konzentration an Schilddrüsenhormonen im Blut zu hoch ist, aber Teilgewebe oder die Schilddrüse als Ganzes produzieren (autonom) weiter. Falls die Schilddrüsenüberfunktion Werte nicht den Erwartungen entsprechen, empfehlen wir weitergehende Untersuchungen und einen Schilddrüsenüberfunktion Symptome Test. Es ist empfehlenswert, aufgrund des beschleunigten Stoffwechsels auf eine erhöhte Zufuhr von Mineralien, Vitaminen und Spurenelementen zu achten. Eine typische Befürchtung, dass die Schilddrüsenüberfunktion eine Gewichtszunahme bewirkt, ist vollkommen unbegründet.

 

Schilddrüsenüberfunktion Ursachen und Schilddrüsenüberfunktion Behandlung

Begründet sind die Schilddrüsenüberfunktion Ursachen meist in einer Schilddrüsenautonomie eines oder mehrerer Knoten (autonome Adenome) oder in der Autoimmunerkrankung Morbus Basedow. Eine Überfunktion kann vorübergehend auch durch eine Entzündung des Schilddrüsengewebes (Thyreoiditis) ausgelöst werden wie es bei der Autoimmunerkrankung Hashimoto der Fall sein kann. Es kann auch eine Erkrankung der Hypophyse vorliegen, in deren Verlauf die Produktion des Steuerhormons TSH erhöht ist, so dass die Schilddrüse ebenfalls zu erhöhter Produktion ihrer Hormone angeregt wird. In einigen Fällen kann die Schilddrüsenüberfunktion durch Medikamente ausgelöst werden.

 

Als Therapien stehen eine Behandlung mit Medikamenten, ein chirurgischer Eingriff und die Radiojodtherapie zur Verfügung:

Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion mit Medikamenten

Die Schilddrüsenüberfunktion Medikamente sind sogenannte Thyreostatika. Sie hemmen den Einbau von Jod in die Schilddrüsenhormone, so dass ihre Neuproduktion gebremst wird. In den Fällen, in denen die Überproduktion der Schilddrüsenhormone auch zur Tachykardie und zu weiteren Herzrhythmusstörungen führt, kann unser Schilddrüsen-Spezialist der Fachabteilung Endokrine Chirurgie / Schilddrüsenchirurgie auch begleitend Betablocker verschreiben. Mit der zusätzlichen Einnahme der Betablocker soll die Zeit überbrückt werden, bis der Hormonspiegel an Schilddrüsenhormonen wieder seine Normalwerte erreicht hat. Thyreostatika sind mit unterschiedlich starken Nebenwirkungen behaftet, denen Aufmerksamkeit gewidmet werden muss, um schwerwiegende Komplikationen rechtzeitig verhindern zu können. Einige Fachärzte raten davon ab, die medikamentöse Therapie mit Thyreostatika für einen längeren Zeitraum als 12 bis 24 Monate durchzuführen. In vielen Fällen, in denen die Thyreostatika zur Behandlung des Morbus Basedow oder einer Struma verschrieben werden, bleiben die Hormonkonzentrationen auch nach Absetzen der Medikamente innerhalb des angestrebten niedrigeren Bereichs, so dass keine erneute Aufnahme der Thyreostatikabehandlung notwendig ist.

 

Schilddrüsenüberfunktion: Behandlung durch eine Operation

Die schnellste und wirksamste Behandlung der Hyperthyreose liegt in der operativen Entfernung der gesamten Schilddrüse oder des erkrankten Gewebes, das die Überfunktion verursacht. Selbst wenn die medikamentöse Therapie mit Thyreostatika gut anschlägt und gut vertragen wird, kann es mehrere Wochen oder gar Monate dauern bis sich die Normkonzentration von Thyroxin und Co. wieder einpendelt. Ein operativer Eingriff in unserer modern eingerichteten Fachabteilung Endokrine Chirurgie / Schilddrüsenchirurgie wirkt dagegen sofort. Die Fachärzte in der Chirurgie unserer Privatklinik mitten in Berlin halten eine OP für obligatorisch, wenn die Hyperthyreose durch einen oder mehrere Knoten verursacht wurde, die unter Krebsverdacht stehen. Die OP wird aber auch bei einer Struma (Kropf), Morbus Basedow, Schilddrüsenentzündungen (Thyreoiditis) und weiteren Krankheitsbildern, die mit Hyperthyreose in Verbindung gebracht werden, empfohlen und mit großem Erfolg durchgeführt. Chirurgische Eingriffe an der Schilddrüse werden in unserer Fachabteilung Endokrine Chirurgie / Schilddrüsenchirurgie mit höchster Aufmerksamkeit unter Minimierung der mit einer OP verbundenen Risiken durchgeführt.

 

Die Radiojodtherapie – eine elegante Behandlungsalternative bei Schilddrüsenüberfunktion?

Auf den ersten Blick erscheint die Radiojodtherapie in vielen Fällen als elegante Behandlungsalternative. Der Patient schluckt eine einzige Kapsel, die schwach radioaktives Jod enthält. Die Schilddrüse speichert das radioaktive Jod und gibt es vorwiegend an die Zellen ab, die am meisten Thyroxin produzieren. Das sind in der Regel Zellen des erkrankten Schilddrüsengewebes. In den Zellen wirkt das Jod durch radioaktiven Zerfall als schwacher Betastrahler und löst dadurch deren programmierten Zelltod (Apoptose) aus mit anschließendem Recycling der wiederverwendbaren Stoffgruppen und Ausschwemmen des restlichen Zellmaterials. Ein besonderer Vorteil der Behandlung liegt beispielsweise in der Nachsorge nach einer Krebs-OP. Falls sich bereits vor der OP metastasierende Zellen irgendwo im Körper festgesetzt und Anschluss an den Blutkreislauf gefunden haben, werden sie mit großer Sicherheit durch das radioaktive Jod zerstört. Unsere erfahrenen Fachärzte aus der Fachabteilung Endokrine Chirurgie / Schilddrüsenchirurgie stehen gerne für ein Beratungsgespräch bereit, um Sie bei diesen wichtigen Entscheidungen zu unterstützen.

Unsere Experten

Dr. med.
Ana Blanco

Chirurgie / Ernährungsmedizin

Dr. med.
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Surgery

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