ABI-Messung in der Meoclinic – Früherkennung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK)

Bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK, auch als Schaufensterkrankheit bekannt) kommt es zu Durchblutungsstörungen der Arme und Beine. Am häufigsten betroffen sind die Beine und Füße, seltener Arme und Hände. Typisches Symptom für die periphere arterielle Verschlusskrankheit sind beim Gehen auftretende Schmerzen. Im weiteren Verlauf treten diese auch in Ruhephasen auf. Ursache der Erkrankung ist eine Arterienverkalkung, weshalb die pAVK zu den Gefäßerkrankungen zählt. Durch Ablagerungen wird der Blutfluss in den Gefäßen vermindert oder kommt bei einem kompletten Gefäßverschluss ganz zum Erliegen. Die Folge sind Durchblutungsstörungen in den Gliedmaßen, die Leistungsfähigkeit nimmt ab.

Mit Hilfe der Messung des sogenannten ABI-Werts können wir die periphere arterielle Verschlusskrankheit in der MEOCLINIC diagnostizieren.

Was genau ist eine ABI-Messung?

ABI ist eine Abkürzung für die englische Bezeichnung „Ankle Brachial Index“. Übersetzt heißt das Knöchel-Arm-Index. Bei der Untersuchung wird der Blutdruckwert im Arm mit dem Blutdruckwert im Knöchelbereich verglichen. Aus den beiden Werten ergibt sich ein Index, anhand dessen wir eine pAVK erkennen und den Schweregrad beurteilen können. Zudem erlaubt die ABI-Messung uns, auch Rückschlüsse auf Ihr individuelles Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen (z. B. Herzinfarkt, Schlaganfall) ziehen zu können.

Funktionsweise der ABI-Messung

Das Grundprinzip der Messung stellt die klassische Messung des Blutdrucks mit einer üblichen Blutdruckmanschette dar. Zur Messung der Druckwerte wird allerdings kein Stethoskop verwendet, sondern die Doppler-Sonographie – also eine Ultraschalluntersuchung, bei welcher der Blutfluss innerhalb der Arterien sowohl sicht- als auch hörbar gemacht wird.

Der systolische, also obere Blutdruck ist für die ABI-Messung von Bedeutung. Dieser gibt den arteriellen Druck während der sogenannten Auswurfphase des Herzens an. Der sich aus den Blutdrücken im Arm und im Knöchelbereich ergebende Quotient ergibt dann den Knöchel-Arm-Index.

In welchen Fällen wird der ABI gemessen?

Die Früherkennung einer pAVK sowie die Beurteilung von Ausprägung und Schweregrad sind die wichtigsten Einsatzbereiche der ABI-Messung. Mit hoher Zuverlässigkeit können wir so abklären, ob Durchblutungsstörungen vorliegen.

Zwischen dem systolischen Blutdruck im Arm und dem im Knöchelbereich bestehen bei gesunden Menschen in der Regel kaum Unterschiede. Ein Knöchel-Arm-Index von 0,9 bis 1,2 gilt daher als normal. In diesem Fall können wir die kardiovaskuläre Erkrankung nahezu 100prozentig ausschließen. Liegt der Wert unter 0,9, ist von einer Durchblutungsstörung in Bereich der Arterien von Becken und Beinen auszugehen, auch wenn bislang keine Symptome aufgetreten sind. Wir empfehlen die ABI-Messung deshalb vor allem Patienten ab dem 55. Lebensjahr, wenn folgende Risikofaktoren vorliegen:

  • Diabetes mellitus,
  • Hypertonie,
  • erhöhte Cholesterinwerte,
  • familiäre Vorbelastung,
  • starkes Übergewicht und
  • Rauchen.

Auch bei einem erhöhten ABI-Wert ab 1,3 handelt es sich um eine krankhafte Veränderung. Ein solcher Wert deutet auf eine besondere Form der Gefäßwandverkalkung hin – auf eine sogenannte Mediasklerose (Verkalkung innerhalb der Muskelschicht der Gefäßwände). Von dieser sind ausschließlich Arterien betroffen, denn nur diese verfügen über eine Muskelschicht. In der Folge einer Mediasklerose kommt es zum Elastizitätsverlust der Blutgefäße.

Ablauf der Untersuchung

Während der Untersuchung liegen Sie mit leicht erhöhtem Oberkörper auf dem Rücken und wir bestimmen an sechs verschiedenen Messstellen den systolischen Blutdruckwert: an beiden Armen (Arteria radialis) sowie an beiden Unterschenkeln (Arteria tibialis posterior und Arteria dorsalis pedis).

Dabei ist das Prinzip der Untersuchung immer gleich: Oberhalb des Untersuchungsbereichs (am Oberarm sowie am Unterschenkel) wird locker die Blutdruckmanschette angelegt. Im Anschluss wird die jeweilige Arterie ertastet und dann die Doppler-Sonde für die Ultraschalluntersuchung so eingestellt, dass ein optimales Signal vom Blutfluss im entsprechenden Gefäß vorliegt.

Im weiteren Verlauf der Untersuchung wird nun die Blutdruckmanschette bis über den zu erwartenden systolischen Blutdruck aufgepumpt und dann langsam wieder abgelassen – ähnlich der klassischen Blutdruckmessung, solange bis das Signal der Doppler-Ultraschalluntersuchung wieder erkennbar wird. Der an der Blutdruckmanschette gemessene Druck entspricht dabei dem gesuchten systolischen Wert. Um den ABI-Wert zu bestimmen, wird nun der höhere Wert an den Beinen durch den Wert am Arm geteilt.

Worauf muss vor der Messung des ABI-Werts geachtet werden?

Auf die Untersuchung müssen Sie sich nicht vorbereiten. Damit wir jedoch aussagekräftige Werte erhalten, beginnen wir mit der Untersuchung erst, wenn Sie etwa fünf bis zehn Minuten ruhig und entspannt auf der Liege verbracht haben. So kann sich der Blutdruck auch bei nervösen Menschen oder nach vorheriger Anstrengung beruhigen.

Ist die Messung des ABI-Werts mit Komplikationen verbunden?

Bei der ABI-Messung handelt es sich um eine absolut schmerzfreie und für den Patienten risikolose Untersuchung. Komplikationen sind daher nicht zu erwarten.

Gibt es alternative Untersuchungsmethoden?

Liegt der Verdacht einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit nahe, ist die Messung des ABI-Werts das erste zum Einsatz kommende Untersuchungsverfahren. Im Vorfeld werden wir den Puls an Fingern und Füßen ertasten, denn ein fehlender oder schwacher Pulsschlag in den dort befindlichen Arterien deutet ebenfalls auf die Gefäßerkrankung hin.

Ist der Knöchel-Arm-Index auffällig, schließen sich an die Messung des ABI-Werts weitere Untersuchungen an. Damit verfolgen wir das Ziel, die Verengung der Gefäße genau zu lokalisieren und das Ausmaß der Durchblutungseinschränkung genau bestimmen zu können. Als mögliche Untersuchungsmethoden kommen dafür die farbcodierte Doppler-Ultraschalluntersuchung sowie Angiographie-Verfahren (digitale Subtraktionsangiographie, Magnetresonanzangiographie) infrage.

So beugen Sie der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit vor

Die Hauptursache für die pAVK ist eine Verkalkung der Arterien (Arteriosklerose). Die Gefäßerkrankung wird durch bestimmte Risikofaktoren begünstigt, von denen Sie einige selbst beeinflussen können. Besser als Behandlung ist natürlich immer Vorbeugung. Deshalb empfehlen wir Ihnen einen gesunden Lebensstil. Die folgenden Tipps tragen dazu bei, der Erkrankung vorzubeugen:

  • Verzichten Sie auf Nikotinkonsum.

Sind Sie Raucher, ist ein Rauchstopp ratsam. Suchen Sie sich bei Bedarf professionelle Hilfe. Unter Umständen können Entwöhnungsmedikamente helfen. Bei einem Rückfall sollten Sie nicht aufgeben. Raucher brauchen häufig mehrere Anläufe, um sich von ihrem Laster zu befreien.

  • Achten Sie auf eine gesunde Ernährung.

Integrieren Sie reichlich Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Fisch sowie gesunde ungesättigte Fettsäuren aus pflanzlichen Quellen in Ihre Ernährung. Essen Sie möglichst wenig Fleisch und trinken Sie über den Tag verteilt möglichst 1,5 bis zwei Liter Wasser.

  • Bewegen Sie sich ausreichend.

Achten Sie im Alltag auf möglichst viel Bewegung. Steigen Sie lieber Treppen anstatt den Aufzug zu nutzen. Fahren Sie mit dem Rad zur Arbeit. Nutzen Sie einen Schrittzähler und setzen Sie sich etwa 10.000 Schritte pro Tag als Ziel. Ausdauersportarten wie Schwimmen, Radfahren, Wandern und Nordic Walking sind ebenfalls sinnvoll.

  • Streben Sie ein gesundes Körpergewicht an.

Leiden Sie unter Übergewicht, dann versuchen Sie dies abzubauen. Eine Ernährungsberatung kann hier hilfreich sein.

Sofern bestimmte Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus oder erhöhte Blutfettwerte vorliegen, sollten diese ausreichend behandelt werden.

Durch eine gesunde Lebensweise können Sie zudem den Verlauf der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit positiv beeinflussen. Die genannten Tipps zur Vorbeugung haben also auch direkten Einfluss auf eine bereits bestehende Erkrankung. Unter Umständen können Sie damit sogar das Fortschreiten der Erkrankung aufhalten. Ohne ausreichende Behandlung schreitet die Gefäßerkrankung fort und zieht verschiedene Folgen wie einen akuten kompletten Gefäßverschluss (medizinischer Notfall), das Absterben von Gewebe bis hin zur Amputation von Gliedmaßen oder die Entwicklung von Herzinfarkt und Schlaganfall nach sich. Außerdem sinkt die Lebenserwartung von Patienten mit pAVK im Schnitt um etwa zehn Jahre, die Sterblichkeit ist zudem doppelt so hoch wie in der gesamten Bevölkerung.

Messung des Knöchel-Arm-Index in der Meoclinic – Sprechen Sie uns an

Sie möchten Ihr individuelles Risiko auf Entwicklung einer arteriellen Verschlusskrankheit wissen? Dann vereinbaren Sie gern einen Termin bei unseren Fachärzten zur Messung des ABI-Wertes. Nach der Untersuchung werten wir mit Ihnen gemeinsam Ihr Risiko aus und besprechend das weitere Vorgehen.

 

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