Die Allgemeinmedizin und allgemeine Innere Medizin befasst sich mit der Grundversorgung von Patienten. Nach einer Erstdiagnose unterstützt der Hausarzt den Erkrankten oder überweist ihn an einen Facharzt zur weiteren Behandlung. Neben der Grundversorgung steht die Langzeitbegleitung im Vordergrund. Der Arzt kann präventiv und nachhaltig zur Gesunderhaltung beitragen. Die Hausarztpraxis sollte in der Nähe des eigenen Wohnorts liegen. Ein regelmäßiger Gesundheitscheck empfiehlt sich.
Allgemeinmedizin: von der Erstversorgung bis zur Langzeittherapie
Ihr Hausarzt ist der erste Ansprechpartner, wenn es Fragen oder Herausforderungen auf gesundheitlichem Gebiet gibt. Er kümmert sich um die ersten Untersuchungen und schätzt ein, ob ein Spezialist hinzugezogen werden muss. Ausnahmen sind Unfälle oder offensichtlich lebensbedrohliche Zustände.
Oft werden bei Überweisungen zu einem Facharzt, in eine Klinik oder in ein Krankenhaus die Berichte des Hausarztes berücksichtigt. Umgekehrt werden dokumentierende Unterlagen und Behandlungspläne des Spezialisten oder Krankenhauses im Einverständnis mit dem Patienten an die Hausarztpraxis zur weiteren Behandlung zurückgesandt.
Wann zum Hausarzt?
Treten gesundheitliche Probleme auf, wird mit einer beginnenden Erkältung gerungen, schmerzen Gelenke und Gliedmaßen, ist die Hausarztpraxis die erste Anlaufadresse.
Soll ein Gesundheitscheck gemacht werden oder geht es um eine Kur, werden Impfungen gewünscht oder soll ein Facharzt kontaktiert werden, ist zunächst Ihr Hausarzt zuständig.
Er stellt eine erste Diagnose, berät zur Prophylaxe, unterstützt chronisch Kranke. Er schreibt Überweisungen aus und unterstützt bei langfristigen Therapien.
Nach einer Operation oder einem Krankenhausaufenthalt übernimmt er die weitere Versorgung des Patienten.
Welche Krankheiten behandelt ein Hausarzt?
Das Spektrum ist breit und beginnt bei der Vorsorge und dem Erhalt von Gesundheit und Lebensqualität. Folgende Krankheitsbilder sind typisch für den Allgemeinarzt oder Facharzt für Innere Medizin:
- Atemwegserkrankungen wie Schnupfen, Husten, Nasennebenhöhlenentzündung, Rachenentzündung und Mittelohrentzündung bis hin zu Asthma und Erkrankungen der Bronchien
- Krankheiten des Bewegungsapparates, des Bindegewebes und des Muskelsystems wie Rückenschmerzen durch Fehlhaltungen oder Bandscheibenschäden, Verspannungen der Nerven und Muskeln
- Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten sowie Erkrankungen des endokrinen Systems wie Schilddrüsenunter- oder -überfunktion oder Erkrankungen der Nebennieren oder Diabetes
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck und Venenerkrankungen
- Psychische Probleme und Suchtproblematiken, insbesondere Alkohol
- Stressbedingte Erkrankungen
- Demenz und Alzheimer.
Wie läuft eine Untersuchung ab?
Die hausärztliche Versorgung erfolgt meist über einen längeren Zeitraum, nicht selten sind Familienzusammenhänge bekannt. Der Arzt hat so einen guten Überblick über die Vorgeschichte, kennt familienbedingte Vorbelastungen und kann Risiken schnell überschauen. Das hilft beim Stellen von Diagnosen und bei der Beratung zu Vorsorge und Vorbeugung. Ein Besuch beim Hausarzt beginnt dennoch mit der Anamnese, der Vorgeschichte.
Der Mediziner entnimmt seinen Aufzeichnungen die wesentlichen Fakten und kann diese sofort mit ins Gespräch einbeziehen.
Ein Patient sollte vorsorglich alle Symptome notieren. Der Arzt wird sich nach dem Beginn und der Schwere der Beschwerden erkundigen. Alle Fragen sollte der Patient ebenfalls vorab notiert haben, um das Anamnesegespräch möglichst präzise zu führen.
Anschließend erfolgt die körperliche Untersuchung des Patienten. Der Arzt nimmt den Patienten visuell in Augenschein und verschafft sich anschließend über Abtasten, Abklopfen und das Abhören mit dem Stethoskop einen Eindruck. Nach Art der Erkrankung kommen Funktionsprüfungen hinzu.
Ergänzend können Blutdruck- und Fiebermessung folgen, wird Blut abgenommen, kann ein Ultraschall erfolgen oder ein Elektrokardiogramm (EKG) geschrieben werden. Diese Ergebnisse wertet der Arzt aus, stellt sie in den Gesamtkontext und erstellt eine Diagnose sowie einen Behandlungsplan, der auch die Überweisung zu einem Spezialisten beinhalten kann.
Warum ist hausärztliche Betreuung wichtig?
Der enge, über einen langen Zeitraum anhaltende Kontakt zu einem Mediziner hat viele Vorteile. Dazu zählen eine relativ lückenlose Krankengeschichte, die es erlaubt, schnell Rückschlüsse ziehen zu können, wenn es um Diagnose und Behandlung akuter Krankheiten geht. Im Falle schwererer Erkrankungen, die eines Spezialisten oder der Behandlung in einer Klinik bedürfen, kann der Arzt entscheidend zu einer professionellen Anamnese beitragen und gleichzeitig auf individuelle Besonderheiten wie Allergien oder das anhaltende Einnehmen von Medikamenten hinweisen.
Die gute Erreichbarkeit ermöglicht einen schnellen und gegebenenfalls regelmäßigen Kontakt. Dadurch sind auch Nachsorge nach Operationen oder Verlaufskontrollen nach dem Behandlungsplan eines Spezialisten gut zu realisieren.
Unsere Experten
Florian Hänsel
Allgemeinmedizin
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General Medicine
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Dr. med.
Solveig Tetzlaff
Innere Medizin
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Solveig Tetzlaff
Internal Medicine
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