Erkrankungen der Harnblase

Die Blase ist ein komplexes Organ mit verschiedenen Muskelstrukturen und Steuerungsmechanismen. Ihre Lage zu den weiblichen Geschlechtsorganen, dem Darm oder beim Mann neben der Prostata macht sie störanfällig für Blasenkrankheiten oder Funktionseinschränkungen, sobald ein Eingriff bei den Nachbarorganen erfolgte. Nach einer Schwangerschaft, einer Entfernung der Gebärmutter oder im Alter, wenn die Muskelspannung allgemein nachlässt, kommt es zudem häufig bei der Harnblase zur Senkung.

 

Unsere Spezialisten für Urologie in der MEOCLINIC helfen Ihnen bei allen Blasenkrankheiten gerne dabei, dass es Ihnen bald besser geht und das Leben wieder leichter fällt. Nachfolgend möchten wir Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Erkrankungen der Blase und ihren Therapiemöglichkeiten geben.

 

Harninkontinenz

Es gibt verschiedene Formen der Harninkontinenz, dazu zählen die Belastungs- bzw. Stressinkontinenz, die Dranginkontinenz, die Mischinkontinenz und die Reflexinkontinenz.

 

Im Rahmen der Belastungs-/Stressinkontinenz kommt es zu Harnverlust bei körperlicher Anstrengung, Husten, Lachen oder Niesen. Ein Risikofaktor für deren Entstehung stellen vaginale Entbindungen dar, weshalb auch mehr Frauen als Männer betroffen sind.

 

Die Dranginkontinenz ist die häufigste Form der Inkontinenz und ist in der Regel verbunden mit ständigem, auch nächtlichem Harndrang. Diesem sogenannten Syndrom der Überaktiven Blase (overactive bladder, OAB) können neurologische Erkrankungen zugrunde liegen.

 

Die Mischharninkontinenz stellt eine Kombination aus Drang- und Belastungsinkontinenz dar.

 

Die Reflexinkontinenz kann bei Schädigung des Rückenmarks auftreten, beispielsweise nach Verletzungen oder im Rahmen von angeborenen Fehlbildungen.

 

Zur Überlaufinkontinenz kommt es insbesondere bei chronischem Harnverhalt, verursacht durch Medikamenteneinnahme, Operationen oder Verengungen in der Harnröhre.

 

Die extraurethrale Harninkontinenz bezeichnet den Urinabgang über andere Öffnungen als die Harnröhre, in der Regel über sogenannte Fisteln.

 

Blasenentleerungsstörung/ akuter Harnverhalt

Der akute Harnverhalt ist der häufigste urologische Notfall. Ursache kann sowohl eine mechanische Abflussbehinderung, als auch eine unzureichende Aktivität der Blasenmuskulatur sein. Die mechanische Abflussbehinderung kann bei Verengungen der Harnröhre beispielsweise durch Entzündungen, bei Vergrößerung der Prostata oder Tumoren der umliegenden Strukturen im Bauchraum auftreten. Zu einer unzureichenden Aktivität der Blasenmuskulatur kommt es unter anderem im Rahmen von Multipler Sklerose, Querschnittslähmungen, Virusinfektionen oder Diabetes mellitus. Auch nach Operationen im Bereich des Beckens kann es zu Blasenentleerungsstörungen kommen.

 

Blasensteine

Harnsteine können unterschiedliche chemische Zusammensetzungen aufweisen und werden je nach ihrer Lage als Nierensteine oder Blasensteine bezeichnet. Zur Entstehung der Steine tragen die Ernährung und Medikamenteneinnahme beispielsweise von Antibiotika bei. Auch Abflussbehinderungen durch eine Vergrößerung der Prostata und andere Blasenentleerungsstörungen begünstigen die Entstehung von Harnsteinen. Im Gegensatz zu Nierensteinen beginnen die Symptome bei Blasensteinen in der Regel erst dann, wenn der Stein in die Harnröhre gelangt. Neben der gestörten Blasenentleerung kann es dabei zu kolikartigen Schmerzen im Unterbauch, Übelkeit, Fieber und Erbrechen kommen.

 

Blasenentzündung

Harnwegs- und Blasenentzündungen äußern sich unter anderem durch schmerzhafte Blasenentleerung, ständigen Harndrang und Dranginkontinenz. In der Regel sind bakterielle Infektionen Ursache der Erkrankung, trotzdem ist eine antibiotische Therapie für die Heilung oft nicht notwendig. In jedem Falle sollten jedoch weitere Untersuchungen durchgeführt werden, wenn zusätzlich Symptome wie Fieber oder Flankenschmerzen vorliegen. Im Allgemeinen bedarf es auch dann einer weiteren Abklärung, wenn Schwangere, Männer oder Kinder unter einer Harnwegs- oder Blasenentzündung leiden. Zur Therapie kommen verschiedene Antibiotika zum Einsatz.

 

Blasenkrebs

Hauptsymptom bei Blasenkrebs ist sichtbares Blut im Urin. Es können zusätzlich weitere Symptome wie Schmerzen beim Wasserlassen, starker Harndrang und Unterleibsschmerzen auftreten. Bei Verdacht auf Blasenkrebs wird umgehend weitere Diagnostik wie Urinuntersuchung, Ultraschall und die Spiegelung der Harnblase durchgeführt. Als Therapie kommen je nach Tumortyp und Größe verschiedene chirurgische und chemotherapeutische Verfahren zum Einsatz.

Unsere Experten

Prof. Dr. med. Manfred Beer

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Manfred Beer

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Schwerpunkt Nieren-, Prostata- und Blasenchirurgie

Prof. Dr. med. Manfred Beer

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Prof. Dr. med. Manfred Beer

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Dr. med. John Buckendahl

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Harnblasensenkung

Von einer Harnblasensenkung sind fast ausschließlich Frauen betroffen, denn die Lage der Blase zu den weiblichen Geschlechtsorganen und deren Belastungen während einer Schwangerschaft oder Geburt können einen Gebärmutter- oder Scheidenvorfall auslösen, der die Blase auf dem Weg nach unten mitnimmt. Diese drückt dann gegen die Scheidenwand und löst neben dem unangenehmen Gefühl einer ständig drückenden Blase eine mehr oder weniger starke Inkontinenz aus. Die Patientinnen verlieren unkontrolliert Urin. Das geschieht vor allem beim Husten, Niesen oder Lachen. Das ist äußerst unangenehm, lässt sich jedoch sehr gut behandeln.

 

Wie wird bei der Harnblase eine Senkung behandelt?

Bei einer Senkungstherapie steht vor allem ein regelmäßiges Beckenbodentraining im Vordergrund, das ist mindestens genauso wichtig wie die Rückbildungsgymnastik nach einer Geburt und reicht in leichten Fällen oft schon aus, um die Beschwerden zu lindern, denn dadurch wird der Halteapparat im Beckenboden gekräftigt und der Druck nach unten lässt nach. Wenn das nichts bringt, müssen Sie als Betroffene aber nicht verzweifeln. Suchen Sie einfach einen unserer Spezialisten für Urologie in Berlin auf und lassen Sie sich über weitere Möglichkeiten der Behandlung Ihrer Beckenbodensenkung informieren, wir sind gerne für Sie da.

 

Eine weitere Möglichkeit zur Therapie von Blasensenkungen ergibt sich durch den Einsatz von Pessaren. Das sind Silikonstützen in Form von Schalen, Ringen oder Würfeln, die in die Scheide eingelegt werden. Diese Pessare helfen jedoch nur bei leichten bis mittleren Senkungsgraden und als Unterstützung zum Beckenbodentraining. Außerdem sind sie nicht für alle Frauen geeignet, denn sie können Nebenwirkungen wie Schleimhautveränderungen mit Schmerzen und Blutungen verursachen oder Geschwüre entstehen lassen. Die Pessare müssen häufig entfernt und gereinigt werden. Außerdem sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen wichtig. Wenn Pessare nicht helfen oder nicht eingesetzt werden können, hilft nur noch eine Operation.

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