Nabelbruch (Nabelhernie)

Der Nabelbruch bezeichnet eine Beschädigung der Bauchwand im Nabelbereich und gehört zu den häufigsten Krankheitsbildern in der Viszeralchirurgie / Bauchchirurgie. Durch die Bruchpforte wölben sich Bauchfell, im ungünstigen Fall auch Organe vor und stellen sich als deutlich sichtbare Umfangsvermehrung unter der Haut dar.

Unsere Spezialisten werden Sie ausführlich untersuchen und individuell beraten. Profitieren Sie von der hohen operative Expertise und umfassenden und individuellen Beratung bei uns in der MEOCLINIC.

Unsere Hernien Spezialisten in Berlin

Hintergründe

Wie ist die Bauchdecke aufgebaut?

Die Bauchwand oder Bauchdecke besteht aus mehreren Schichten. Von außen nach innen sind das:

  • die Haut
  • die Unterhaut
  • die oberflächliche Körperfaszie
  • die Bauchmuskeln mit ihren Sehnenplatten und Faszien
  • die innere Bauchfaszie
  • das Bauchfell

In der Mitte der Bauchdecke verläuft längs die sogenannte Linea Alba, die „Mittellinie“ der Bauchdecke. Sie besteht aus den miteinander verflochtenen Sehnen der seitlichen Bauchmuskeln und ist dadurch sehr stabil.

Ihre Schwachstelle befindet sich am Bauchnabel: Dort besteht die Bauchdecke neben einer dünnen Muskelfaszie nur aus Bindegewebe und Bauchhaut. Dies ist nachvollziehbar, da der Bauchnabel die ursprüngliche Eintrittspforte für die Nabelschnur darstellt und sich lediglich durch Vernarbung verschließt.

Was geschieht bei einer Nabelhernie?

Durch die Beschädigung der inneren Bauchwandschichten lagert sich das Bauchfell vor und bildet den sogenannten Bruchsack, der als sichtbare Beule im Nabelbereich auffällt. Je nach Größe der Hernie können auch Gewebe und Organe vorgelagert werden. In diesem Fall birgt der Nabelbruch Gefahren, da die Blutversorgung und Funktionstüchtigkeit der mitunter abgeklemmten Eingeweide nicht mehr gewährleistet sind.

Ursachen

Grundsätzlich entstehen Hernien durch eine verminderte Stabilität der Bauchwand oder einen erhöhten Druck aus dem Bauchraum auf die Bauchdecke.

Babys

Ein Nabelbruch beim Baby, vor allem beim Frühchen, kommt gelegentlich vor, wenn sich der Nabel nach der Entfernung der Nabelschnur nicht sofort verschließt. Wenn Babys anfangen, das Sitzen zu üben, trainieren sie automatisch ihre Bauchmuskulatur und die Bauchdecke wird stabiler. Dabei können Nabelbrüche spontan verheilen.

Kinder

Ein Nabelbruch beim Kleinkind besteht in der Regel schon seit der Geburt (siehe oben) und bildet sich in vielen Fällen innerhalb der ersten drei Lebensjahre von selber zurück.

Nabelbruch beim Erwachsenen

Eine Nabelhernie, die im Erwachsenenalter auftritt, ist normalerweise auf eine starke Belastung der Bauchdecke zurückzuführen. Als Risikofaktoren spielen vor allem Übergewicht und schweres Heben eine wichtige Rolle. Auch Aszites (Bauchwassersucht) durch eine Grunderkrankung und radikaler Gewichtsverlust belasten die Bauchdecke. Zwischen Nabelbruch und Schwangerschaft gibt es ebenfalls einen Zusammenhang, da erstens die Bauchdecke durch die Schwangerschaft stark gedehnt wird und zweitens nach der Geburt das Bindegewebe geschwächt ist. Eine allgemeine Schwächung des Bindegewebes entsteht weiterhin durch Rauchen.

Symptome

Eine Vorwölbung im Nabelbereich ist ein starkes Indiz für eine Hernie. Oft können Sie den Nabelbruch selbst ertasten. Erworbene Nabelbrüche, die mit eingeklemmten Organen einhergehen, sind mit unterschiedlich starken Schmerzen verbunden. Dazu kommen oft allgemeine Krankheitssymptome wie Fieber, Herzrasen und Übelkeit.

Es ist möglich, dass Sie den Bruchsack durch Druck in den Bauchraum zurückverlagern können, er jedoch bei Belastungen wie Sport, Husten oder Pressen beim Stuhlgang wieder hervortritt. In schweren Fällen, die mit einer starken Abklemmung von Eingeweiden verbunden sind, ist keine Rückverlagerung möglich und es handelt sich um einen Notfall! Dasselbe gilt für eine Blaufärbung des Bruchs, die auf eine Minderdurchblutung der eingeklemmten Eingeweide hinweist.

Diagnose

Wenn Sie einen Nabelbruch selbst ertasten oder eine verdächtige Vorwölbung sichtbar ist, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen.

Unsere Spezialisten werden Ihren Nabel durch vorsichtiges Palpieren (Tasten) untersuchen und im Zweifelsfall einen Ultraschall durchführen.

Therapieoptionen

Kinder

Ob bei einem Nabelbruch eine Operation notwendig ist, hängt bei Babys davon ab, wie groß sich die Bruchpforte darstellt und ob von einer spontanen Abheilung auszugehen ist. Normalerweise ist ein Nabelbruch beim Baby harmlos: Der Kinderarzt lagert die vorgefallenen Eingeweide vorsichtig zurück. Innerhalb der ersten drei Lebensjahre verschließt sich der Nabelbruch beim Kleinkind in der Regel von selbst. Ist dies nicht der Fall, zum Beispiel bei einem besonders großen Bruch, und es kommt zum wiederholten Vorfall von Darmschlingen oder Auftreten von Schmerzen, muss jedoch chirurgisch eingegriffen werden.

Bis zum Vorschulalter sollten Nabelbrüche in jedem Fall verheilt oder operativ versorgt worden sein, da die Bauchdecke durch die erhöhte Aktivität des Kindes stärkeren Belastungen ausgesetzt ist.

Erwachsene

Ein Nabelbruch durch Schwangerschaft oder anderweitige Ursachen beim Erwachsenen heilt nicht von selber ab: Hier ist grundsätzlich bei einem Nabelbruch eine Operation notwendig. Eine Ausnahme sind sehr kleine Brüche, die gut beobachtet werden müssen

Bei ausbleibender Behandlung geht der Nabelbruch mit Gefahren einher: Vorgefallene Organe können abgeklemmt werden und zu lebensbedrohlichen Notfallsituationen führen.

Operative Therapie in der Viszeralchirurgie / Bauchchirurgie

Wie dringend ist die operative Behandlung bei einem Nabelbruch und welcher Arzt ist darauf spezialisiert?

Für Fachärzte der Chirurgie, genauer der Viszeralchirurgie / Bauchchirurgie, sind Operationen von Nabelhernien Routine. Komplikationen treten nur äußerst selten auf. Es wird zwischen offenen und geschlossenen Operationsmethoden unterschieden:

Bei einer offenen Operation wird der Bruchsack über einen kleinen Bauchschnitt freigelegt und zurückverlagert. Bei einer geschlossenen Operation kommt die Laparoskopie (Bauchspiegelung) zum Einsatz: Sie ermöglicht einen minimalinvasiven, also über sehr kleine Schnitte erfolgenden Eingriff.

Während der Operation reponiert der Facharzt den Inhalt des Bruchsackes; das heißt, er lagert ihn in den Bauchraum zurück. Sofern die Bruchpforte nicht zu groß ist, kann sie direkt zugenäht werden. Anderenfalls näht der Operateur ein stabilisierendes Kunststoffnetz unter der Bauchdecke ein. Letzteres kommt bei der minimalinvasiven Methode grundsätzlich zum Einsatz.

Je nach Krankheitsbild und Patient wird der Nabelbruch ambulant oder stationär, in Vollnarkose oder unter örtlicher Betäubung versorgt.

Nach dem Eingriff sollten Sie für 2-3 Wochen keinen Sport treiben und für 3 Monate keine schweren Lasten heben.

Unsere Spezialisten für Viszeralchirurgie / Bauchchirurgie in der Chirurgie Berlin stehen Ihnen für Fragen rund ums Thema Nabelbruch jederzeit gerne zur Verfügung.

Unsere Experten in der Chirurgie

Bei uns sind Sie in guten Händen