Schulterluxationen

Luxationen sind Ausrenkungen (Auskugelungen) von Gelenken. Die normale Gelenkstellung ist nicht mehr gegeben: Die Gelenke verschieben oder verdrehen sich gegeneinander und können ihre Funktion nicht mehr ausüben.

 

Die Luxation der Schulter stellt die häufigste Art von Gelenkluxationen dar: Durch die relativ flache Gelenkpfanne des Schulterblattes, die den Oberarmkopf nur teilweise umfasst, genügen vergleichsweise geringe Krafteinwirkungen, um ihn aus seiner Position zu befördern. Weitaus seltener kommt es zum Beispiel zu einer Luxation der Hüfte.

 

Ursache von Schulterluxationen

Es wird grundsätzlich zwischen traumatischen, habituellen und pathologischen Luxationen unterschieden.

 

Die traumatische Luxation wird durch eine plötzliche Kraft- oder Gewalteinwirkung auf das Gelenk verursacht. Dies kann zum Beispiel durch einen Verkehrsunfall, einen Sturz, einen Zusammenstoß, einen aufprallenden Gegenstand, ein Hängenbleiben oder eine ruckartige Zugkraft der Fall sein.

 

Bei der habituellen Luxation kugelt das Gelenk ohne größere Krafteinwirkung aus, zum Beispiel bei einer plötzlichen oder ungewohnten Bewegung. Derartige Instabilitäten sind meistens angeboren.

 

Von einer pathologischen Luxation spricht man, wenn eine chronische Gelenkschädigung oder Kapselüberdehnung dazu führt, dass das Gelenk ohne adäquate Krafteinwirkung auskugelt. Dies kann in Folge vorangegangener Luxationen der Fall sein: Jede Ausrenkung führt letztendlich dazu, dass das Gelenk an Stabilität verliert und das Risiko für weitere Luxationen steigt.

 

Luxation Symptome

Für eine Luxation sichere Zeichen sind akute, hochgradige Schmerzen im betroffenen Gelenk nach einer ruckartigen oder abnormen Bewegung oder einer starken äußeren Kräfteeinwirkung. Meist „springt“ das Gelenk deutlich fühlbar aus seiner Position. Die Schmerzen sind stechend bis krampfend und können in den kompletten Arm ausstrahlen. Das Gelenk lässt sich nicht mehr physiologisch bewegen und die Schulter ist sichtbar nach vorne oder hinten verschoben und verformt.

 

In manchen Fällen verursacht eine habituelle Luxation Symptome, die ohne starke Schmerzen eingehen. Dennoch erfüllt eine Luxation die Definition eines Notfalls und es muss umgehend ein Fachmann zurate gezogen werden, wenn für eine Luxation sichere Zeichen oder deutliche Anhaltspunkte vorliegen.

 

Folgen der Luxation

Eine Luxation der Schulter führt zu Verletzungen, die das Risiko für weitere Ausrenkungen, sogenannte rezidivierende Luxationen, steigern.

 

In vielen Fällen kommt es zur Bankart-Läsion, das heißt, einem anteiligen oder kompletten Abriss der Gelenklippe (labrum glenoidale). Diese befindet sich am Gelenkpfannenrand des Schulterblattes. Kugelt die Schulter nach vorne aus, kommt es dementsprechend zu einer Gelenklippenschädigung am vorderen Pfannenrand; bei der selteneren Ausrenkung nach hinten tritt die „reversed“ Bankart-Läsion auf, also eine Schädigung der Gelenklippe am hinteren Pfannenrand.

 

Weitere mögliche Folgen sind Risse und anderweitige Schäden der Bandstrukturen, meist der Seitenbänder, sowie Einrisse der Gelenkkapsel.

 

Bei einer Luxationsfraktur kommt es zu Brüchen der gelenkbildenden Knochenanteile. Sie können durch die Ausrenkung an sich oder fehlerhafte Repositionsversuche entstehen.

 

Wird eine Luxation nicht umgehend reponiert, nehmen die Schwellungen im Gelenkbereich fortwährend zu. Der dadurch entstehende Druck auf Blutgefäße und Nerven kann zu bleibenden Schäden führen.

 

Diagnose

Fraktur, Luxation oder Distorsion (Verstauchung)? Anhand des Vorberichts, der Symptome und des sicht- und fühlbar verschobenen Oberarmkopfes lässt sich in der Regel eindeutig feststellen, ob es sich um eine Luxation oder Distorsion handelt.

 

Um Frakturen, das Ausmaß der luxationsbedingten Schädigungen und mögliche Komplikationen zu erkennen, werden bildgebende Verfahren wie Röntgen und MRT (Magnetresonanztomographie, Kernspintomographie) angewendet.

 

Therapiemöglichkeiten

Reposition

In einigen Fällen korrigiert das ausgekugelte Gelenk seine Position spontan; das heißt, es „springt“ von selber wieder in seine ursprüngliche Stellung zurück.

 

In den meisten Fällen muss es jedoch von einem Spezialisten reponiert werden. Dies erfolgt im Falle einer geschlossenen Reposition durch eine bestimmte Bewegung des Gelenks unter einer adäquaten Krafteinwirkung.

 

Eine offene Reposition ist mit einer operativen Öffnung der Gelenkkapsel verbunden. Das Gelenk wird dabei nicht nur reponiert, sondern es werden auch strukturelle Verletzungen behandelt.

 

Keinesfalls sollte ein medizinischer Laie versuchen, ein luxiertes Gelenk zu reponieren. Dies könnte zu komplizierten Folgeverletzungen führen, die die korrekte Reposition erschweren, die Genesungsphase verlängern und mitunter zusätzliche Verletzungen (zum Beispiel eine Luxationsfraktur) zur Folge haben.

 

Operation

Wiederholte Luxationen am selben Gelenk ohne adäquate Gewalteinwirkung rechtfertigen in vielen Fällen eine Operation. Der Eingriff erfolgt, wenn möglich, minimalinvasiv durch Arthroskopie. Er ermöglicht die erneute Fixierung einer abgerissenen Gelenklippe, die Stabilisierung geschädigter Knochenanteile sowie eine Straffung der überdehnten Gelenkkapsel. Dadurch wird weiteren Ausrenkungen effektiv vorgebeugt.

 

Ob ein chirurgischer Eingriff bei Ihnen angezeigt ist, bespricht Ihr Schulter Spezialist mit Ihnen. Anhand Ihrer Krankheitsgeschichte, einer körperlichen Untersuchung und bildgebender Verfahren kann er genau beurteilen, ob eine Operation für Sie sinnvoll ist und welche Vorgehensweise sich gegebenenfalls empfiehlt.

 

Unsere Schulter Spezialisten beraten Sie gerne umfassend zu Ihren operativen Möglichkeiten.

 

Prognose

Aufgrund der massiven Gewalteinwirkung auf das Gelenk und die umgebenden Gewebestrukturen kann die Schulter noch Tage bis Wochen nach der Luxation sehr schmerzhaft sein. Sie muss entsprechend ruhig gehalten und geschont werden.

 

Die Regenerationszeit nach einer Operation nimmt mehrere Monate in Anspruch: In den ersten drei Wochen ist eine absolute Ruhigstellung der Schulter durch Bandagierung notwendig, auf kritische Sportarten muss sechs Monate lang verzichtet werden.

 

Um die Muskulatur zu kräftigen, eine belastbare Stabilität des Gelenks zu gewährleisten und seine volle Funktionstüchtigkeit wiederherzustellen, ist eine langfristige, regelmäßige Physiotherapie unerlässlich.

Unsere Experten

Dr. med. Lars Dieckmann

Dr. med.
Lars Dieckmann

Orthopädie

 

Schwerpunkt Schulter und Knie

Dr. med. Lars Dieckmann

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Orthopaedics

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