Ohrchirurgie – Hörverbessernde Operationen

Die Sanierung von chronisch-entzündlichen Erkrankungen ist das Hauptziel von operativen Eingriffen am Ohr. Grundsätzlich muss dabei natürlich zwischen potentiell ungefährlichen Schleimhauteiterungen und gefährlichen Knocheneiterungen unterschieden werden. Bei chronischer Schleimhauteiterung ist ein operativer Eingriff ratsam, bei Knocheneiterung muss eine hörverbessernde Operation erfolgen.

 

Je nach Erkrankung sind minimalinvasive Eingriffe ausreichend, um das Hörvermögen wiederherzustellen. Es sind dann keinerlei Hautschnitte notwendig, kleine Endoskope werden dabei durch den Gehörgang geführt. Lediglich bei Transplantaten (z. B. bei Verschluss von Defekten des Trommelfells) sind kleinere Hautschnitte erforderlich. Grundsätzlich werden die Maßnahmen inzwischen aber so gewählt, dass OP-Traumata und postoperative Schmerzen verringert und deutlich sichtbare Narben vermieden werden können.

 

In der Regel erhalten Patienten nach einer Operation einen sogenannten Implantatpass. Eingesetzte Prothesen sind in den meisten Fällen außerdem MRT-fähig.

 

Hörverbessernde Operationen

Bei einem gesunden Ohr gelangt der Schall über den Gehörgang sowie das Trommelfell bis zum Mittelohr und den Gehörknöchelchen. Diese übertragen den Schall auf das Innenohr (Cochlea), welches mit einer Flüssigkeit gefüllt ist. Die sich hier befindlichen sogenannten Haarzellen wandeln Schwingungen in elektrische Signale um und leiten diese zum Hörnerv weiter.

 

Kommt es nun jedoch aufgrund unterschiedlichster Ursachen zu Hörstörungen, bringt dies für den Patienten Probleme mit sich. Einige Störungen können gut mit Medikamenten behandelt werden, während bei anderen eine technische oder gar operative Versorgung erforderlich ist. Die Ohrchirurgie deckt dabei einen großen Teil der Therapiemaßnahmen bei Hörstörungen ab.

 

Welche Hörstörungen gibt es?

Hörstörungen sind sehr vielfältig und lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen.

 

Schallleitungsschwerhörigkeit

Bei einer Schallleitungsschwerhörigkeit handelt es sich um eine gestörte Übertragung des Schalls im Gehörgang, Trommelfell oder dem Mittelohr.

 

Dafür kommen folgende Ursachen in Frage:

 

  • Flüssigkeit im Mittelohr (z. B. bei Ohrentzündung/ Mittelohrentzündung, durch Tubenbelüftungsstörungen),
  • Loch im Trommelfell und andere Trommelfelldefekte (z. B. durch Traumata oder Ohrentzündung/ Mittelohrentzündung),
  • Unterbrechung der Gehörknöchelchenkette (z. B. durch Traumata oder chronische Erkrankung der Ohren),
  • Verknöcherung der Gehörknöchelchen (z. B. Otosklerose oder Tympanosklerose),
  • chronische Vereiterung der Knochen (Cholesteatom) und
  • Tumorerkrankungen (gutartig oder auch bösartig).

 

Eine chronische Erkrankung der Ohren ist in den meisten Fällen Hauptauslöser. Deshalb sind zeitnahe Behandlungen von akuten Entzündungserkrankungen zur Vermeidung eines chronischen Verlaufs wichtig.

 

Schallempfindungsschwerhörigkeit

Wenn Schall gestört wahrgenommen wird, dann liegt häufig eine Störung im Bereich der Haarzellen oder auch der Hörbahn zum Gehirn oder im Gehirn vor. Ursächlich sind dafür:

 

  • Haarzellenausfall (z. B. aufgrund eines Hörsturzes, bei Altersschwerhörigkeit, bei Lärmschwerhörigkeit, durch Medikamente, bei akustischem Trauma, bei chronischen Entzündungen, bei genetischer Veranlagung),
  • Störungen der Hörnerven (z. B. Akustikusneurinom) oder
  • Störungen im Gehirn (Gehirnerkrankungen).

 

Kombinierte Schwerhörigkeit

Liegt eine kombinierte Schwerhörigkeit vor, dann kommt es zu einer Beeinträchtigung von Schallleitung und –empfindung. Dies ist in der Regel bei

 

  • einer Otosklerose oder Tympanosklerose sowie
  • bei einer chronischen Mittelohrentzündung

 

der Fall.

 

Therapiemaßnahmen bei Hörbeeinträchtigungen

Können Medikamente nicht bei der Behandlung von Hörbeeinträchtigungen helfen, dann fällt die Wahl auf hörverbessernde Operationen. In der Ohrchirurgie sind damit alle Ohroperationen gemeint, welche Schallleitungsschwerhörigkeit beseitigen.

 

Den meisten Beschwerden liegt eine chronische Erkrankung der Ohren zugrunde, weshalb häufig zusätzlich eine Sanierung der Mastoiden (lufthaltige Zellen hinter dem Ohr) erforderlich wird.

 

Tympanoplastiken

Eine Tympanoplastik gehört zu den Ohrplastiken, welche Trommelfell und Gehörknöchelchenkette rekonstruiert. Sie kommt in der Regel bei chronischen Entzündungen und Trommelfelldefekten zum Einsatz.

 

Stapesplastik

Stapesplastiken sind Ohrplastiken, welche bei einer Otosklerose zu den hörverbessernden Operationen gehören. Bei dieser Erkrankung kommt verknöchert die Steigbügelfußplatte. Der Steigbügel wird bei dem Eingriff durch ein künstliches Gehörknöchelchen, welches meist aus Titan besteht, ersetzt. So lässt sich das Gehör in der Regel häufig vollständig wiederherstellen. Unter den Ohroperationen ist dieses Verfahren die feinste mikrochirurgische Operation.

 

Weitere operative Eingriffe

In Abhängigkeit der Erkrankung kommen weitere operative Maßnahmen zur Behandlung von Ohrbeschwerden in Frage.

 

Ein bekanntes routinemäßiges Verfahren ist die „Endoskopische Dilatation der Tuba eustachii“. Sie findet Anwendung, wenn durch eine chronische Belüftungsstörung des Mittelohrs ein temporärer oder auch permanenter Ohrdruck entsteht, der wiederum zu Schwindel, Tinnitus oder Schwerhörigkeit führen kann. Bei dem Eingriff wird die Ohrtrompete erweitert, indem ein Ballon über die Nase in die Ohrtrompete eingebracht wird.

 

Sind häutige oder auch knöcherne Gehörgangsverengungen oder –verschlüsse für Hörprobleme verantwortlich, dann wird der Gehörgang mittels Gehörgangsplastik erweitert.

 

Auch bei angeborenen Fehlbildungen der Ohren und des Gehörgangs können Ohrplastiken das Hörvermögen wiederherstellen.

 

Eine sogenannte Saccotomie wird durchgeführt, um bei Morbus Meniere (Schwindelerkrankung) den Abflussweg der Innenohrflüssigkeit wiederherzustellen. Dafür wird eine Drainage zur Erweiterung gelegt.

 

Die Hörfähigkeit des Menschen ist an drei Gehörknöchelchen – Hammer, Amboss und Steigbügel – gekoppelt. Diese befinden sich in der Paukenhöhle des Mittelohrs, welche mit Luft gefüllt ist und übertragen den Schall vom Trommelfell auf das Innenohr. Nicht selten kommt es bei Erkältungen zu Flüssigkeitsansammlungen, einem sogenannten Paukenerguss. Zwar bildet sich dieser im Normalfall innerhalb von einigen Tagen bis Wochen von selbst zurück, bei einer dauerhaft schlechten Belüftung des Mittelohrs kann der Erguss allerdings auch chronisch werden. Dadurch gehen die Schwingungen von Gehörknöchelchen und Trommelfell zurück, Betroffene hören plötzlich schlechter und klagen über Druck im Ohr. Auch Polypen können – vor allem bei Kindern – eine schlechte Belüftung des Mittelohrs begünstigen. Abhilfe kann dann ein Paukenröhrchen schaffen. Zunächst muss dabei zur
Entfernung der Flüssigkeit ein kleines Loch in das Trommelfell geschnitten werden, im Anschluss wird das Paukenröhrchen eingesetzt. Dadurch bleibt das Mittelohr belüftet und weitere Sekretbildung wird verhindert. Für den Erfolg der Behandlung ist es wichtig, dass kein Wasser ins Ohr gelangt, solange sich das Paukenröhren darin befindet. Einige Monate nach dem Eingriff löst sich das Röhren von allein und fällt aus dem Ohr.

 

Nach Tumorerkrankungen kann es im Bereich der Ohren nach operativen Eingriffen auch zu äußerlich sichtbaren Defekten kommen. Wichtig ist dann, einen normalen Alltag zu schaffen (z. B. Ermöglichen des Tragens einer Brille). Eine sogenannte Ohrepithese ist dann das Mittel der Wahl. Diese kann einen Teil oder auch das ganze Ohr ersetzen.

 

Abstehende Ohren sowie deformierte Ohrmuscheln fallen ebenfalls in den Bereich der Ohroperationen. Allerdings handelt es sich dabei nicht um Krankheiten, sondern vielmehr um kosmetische Probleme. Gerade Kinder werden deswegen oft gehänselt und selbst Erwachsene müssen sich hin und wieder Spott anhören.

 

Operative Maßnahmen als Ersatz für Hörgeräte

Je nach Ursache sowie Ausprägung der Schwerhörigkeit kann im Rahmen eines operativen Eingriffs auch ein knochenverankertes Hörgerät oder auch ein teilimplantierbares Hörgerät als Ersatz für ein klassisches Hörgerät in Frage kommen. Das Cochlea Implantat ist ein klassisches Beispiel hierfür. Dabei wird bei hochgradiger Innenohrschwerhörigkeit oder auch Ertaubung zur direkten Stimulation des Hörnervs eine Elektrode in die Hörschnecke eingebracht.

Unsere Experten

Prof. Dr. med. Markus Jungehülsing

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Markus Jungehülsing

Facharzt für HNO-Heilkunde / Spezielle HNO-Chirurgie / Plastische Operationen / Stimme und Sprache

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