Pressemitteilung: Erste navigierte Operation eines künstlichen Kniegelenks in der Berliner MEOCLINIC

  • Große Erfolge bei Knieoperation durch Navigation im Operationssaal
  • Exaktes Einsetzen von künstlichen Kniegelenken bringt mehr Lebensqualität für Patienten
  • Technische Schulungen in der MEOCLINIC für Ärzte möglich

Berlin, 22. Oktober 2013: Mit ca. 180.000 Operationen im Jahr gehört der Ersatz des künstlichen Kniegelenks (Endoprothese) zu den am häufigsten durchgeführten Eingriffen in Deutschland. Die Ursachen für ein künstliches Kniegelenk sind vielfältig. So können Fehlstellungen, Unfälle oder auch altersbedingter Verschließ (z.B. Arthrose) dazu führen.

Im Gegensatz zu den konventionellen Operationsmethoden wendet die Berliner MEOCLINIC ein neuartiges OP-Navigationssystem zum präzisen Einsatz von Knieendoprothesen an. „Unsere Patienten haben oftmals erhebliche Verformungen des Knies. Mit dem OrthoPilot, einem neuen Navigationssystem, gelingt es uns jetzt die ursprüngliche Anatomie mit einem implantierten Kniegelenk exakt wieder herzustellen“, erklärt Prof. Dr. med. Jörg Scholz, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie in der MEOCLINIC.

Operationsfehler werden durch die Navigation verhindert

Der Experte betont außerdem: „Bisher war es nicht unüblich, dass während einer solchen Operation Winkelungenauigkeiten beim Einsetzen des künstlichen Gelenks auftraten. Eine Verschiebung um nur drei Grad zum Beispiel hört sich zwar wenig an, hat allerdings erhebliche Auswirkungen auf die gesamten Bewegungsabläufe des Patienten. Außerdem verschleißt das neue Gelenk aufgrund unterschiedlicher Belastungsmomente viel schneller.“ Durch die navigierte Operation ist die Haltbarkeit von Kniegelenkendoprothesen mit der von künstlichen Hüftgelenken vergleichbar – sie liegt bei etwa 20 Jahren.

Trotz Navigation bleibt der Arzt frei in seinen Entscheidungen

Ein weiterer Vorteil für Arzt und Patient ist, dass der Arzt während der Operation ständig in das Geschehen eingreifen kann und frei in seinen Entscheidungen bleibt. „Der Operateur muss ständig mit dem Navigator kommunizieren“, erklärt Prof. Dr. med. Scholz. „Es ist quasi wie im Auto. Das Navigationsgerät gibt Ihnen zwar eine Route vor, fahren müssen Sie jedoch selbst. Und sollten Sie sich aufgrund Ihrer Erfahrung für einen anderen Weg entscheiden, wird die Route neu berechnet. Die Operation leitet also immer noch der Chirurg, nicht das Gerät. Es ist jedoch eine große technische Unterstützung.“

Trotz der hohen Funktionalität und der guten Operationsergebnisse werden jedoch nur 30 Prozent aller künstlichen Kniegelenksoperationen in Deutschland navigiert durchgeführt. Dies liegt größtenteils daran, dass viele ältere Chef- und Oberärzte nicht mit der PCGeneration aufgewachsen sind große Berührungsängste mit den neuen Techniken haben. „Ich versuche ihnen in meinen Schulungen diese Ängste zu nehmen. Sie müssen lernen sich auf das Navigationsgerät einzulassen und es als kompetenten Kollegen im Operationssaal anzusehen – nicht mehr und nicht weniger“, so Prof. Dr. med. Scholz. „Erfahrungsgemäß bedarf es ca. 30 Operationen unter Anleitung, bis der Operateur das Zusammenspiel mit dem OrthoPilot sicher beherrscht.“

Die navigierte Knieoperation mit dem OrthoPilot
Durch kleine Schrauben, die an dem Körper des Patienten befestigt werden, nimmt der OrthoPilot mit Hilfe von Infrarotkameras jederzeit jede mögliche Position des Beines auf und berechnet die individuellen Winkel- und Achsenverhältnisse Millimeter genau. Somit wird die Position des neuen Kniegelenks der alten exakt nachgeahmt und der Operateur kann die Endoprothese optimal einsetzen. Die Operationszeit liegt bei durchschnittlich einer Stunde und 15 Minuten.

Medizinische Expertise – Prof. Dr. med. Jörg Scholz
Im September 2013 fand die erste navigierte Operation eines künstlichen Kniegelenks unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. med. Jörg Scholz in der MEOCLINIC statt. Bisher schulte er über 100 seiner Kollegen weltweit auf diesem Gebiet und führte seit 2001 bereits über 2.000 Operationen mit dem OrthoPilot sowie verschiedenen Vorgängern durch. Herr Prof. Dr. med. Scholz ist seit März 2013 in der MEOCLINIC als Ärztlicher Direktor der Klinik für Orthopädie und Chirurgie tätig. Zuvor war er Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des HELIOS Klinikums Emil von Behring – Stiftung Oskar Helene Heim. Seit 2006 lehrt er außerdem an der Technischen Universität Berlin im Fachbereich Medizintechnik die Technologie der Endoprothetik.

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