Was ist Angina Pectoris? Zusammenhang mit der Koronaren Herzkrankheit (KHK)

Definition: Was bedeutet Angina Pectoris?

„Angina Pectoris“ (lat. „Brustenge“) bezeichnet ein Schmerz- oder Engegefühl in der Brust, das durch eine vorübergehende Durchblutungsstörung des Herzens entsteht. Betroffene beschreiben ein Druckgefühl, Brennen oder ein Beklemmungsgefühl, oft verbunden mit Ausstrahlung in Arm, Kiefer, Hals oder Oberbauch. Die Beschwerden sind meist belastungsabhängig und treten typischerweise bei Kälte, Stress oder nach dem Essen auf.

Ursachen: Warum entsteht Angina Pectoris?

Hauptursache der Angina Pectoris ist die Koronare Herzkrankheit (KHK). Dabei sind die Herzkranzgefäße verengt oder verkalkt (Arteriosklerose), was die Sauerstoffversorgung des Herzmuskels einschränkt.

Weitere auslösende oder verschlimmernde Faktoren können sein:

• Stress oder emotionale Belastung
• Hoher oder niedriger Blutdruck
• Kälte oder starke Hitze
• Körperliche Anstrengung
• Erkrankungen wie Anämie, Atemwegsinfekte, z. B. Erkältung

Symptome: Wie fühlt sich Angina Pectoris an?

Typische Anzeichen sind:

• Enge- oder Druckgefühl in der Brust
• Schmerzen, die in linken Arm, Hals, Kiefer oder Rückenausstrahlen können
• Atemnot, besonders bei Belastung
• Übelkeit, Schwitzen, Hustenoder Schwächegefühl
• In seltenen Fällen: Angina Pectoris ohne Schmerzen, z. B. bei Diabetikern

Formen der Angina Pectoris

1. Stabile Angina Pectoris

• Beschwerden treten vorhersehbar bei Belastung auf
• Verschwinden in Ruhe oder nach Einnahme von Nitroglyzerin

2. Instabile Angina Pectoris (medizinischer Notfall!)

• Beschwerden treten bereits in Ruhe oder bei geringster Belastungauf
• Höheres Risiko für Herzinfarkt

3. Prinzmetal-Angina (vasospastisch)

• Gefäßkrämpfe als Ursache
• Oft nachts oder in Ruhe

Abgrenzung: Angina Pectoris vs. Herzinfarkt

Ein Herzinfarkt entsteht durch den vollständigen Verschluss eines Herzkranzgefäßes, während bei der Angina Pectoris nur eine vorübergehende Durchblutungsstörung besteht. Symptome ähneln sich, aber beim Herzinfarkt bleiben sie länger bestehen und sprechen nicht auf Nitroglyzerin an.

KHK und Angina Pectoris: Eine enge Verbindung

Die Koronare Herzkrankheit ist nicht nur die Hauptursache der Angina Pectoris, sondern auch ein Risikofaktor für Herzinfarkt, Herzschwäche und plötzlichen Herztod. Wer unter Angina Pectoris leidet, sollte daher unbedingt auf eine gründliche kardiologische Abklärung bestehen.

Risikofaktoren

• Rauchen
• Diabetes mellitus
• Bluthochdruck
• Fettstoffwechselstörungen (hohes LDL)
• Bewegungsmangel
• Familiäre Vorbelastung

Psychische Aspekte

Angina Pectoris kann auch psychisch belasten oder psychosomatische Beschwerden hervorrufen. Angst, Panik oder Depressionen verstärken die Wahrnehmung der Symptome. Hier hilft oft ein kombinierter Ansatz aus kardiologischer und psychologischer Betreuung.

Diagnostik und Behandlung

• EKG, Belastungs-EKG, Echokardiografie
• Koronarangiografiezur Darstellung der Herzgefäße
• Medikamente: Nitroglyzerin, Betablocker, ASS, Statine a.
• Invasive Verfahren: Stent-Implantation, ggf. Bypass-OP

Fazit

Angina Pectoris ist ein ernstzunehmendes Warnsignal und meist Ausdruck einer Koronaren Herzkrankheit. Wer Beschwerden bemerkt, sollte dies nicht auf die leichte Schulter nehmen. Mit rechtzeitiger Diagnose und gezielter Therapie lassen sich Komplikationen vermeiden.

Dr. med. Engin Osmanoglou unterstützt Sie in der Meoclinic Berlin mit modernsten Verfahren zur Diagnostik und Behandlung kardiologischer Erkrankungen.

Weitere Informationen:

• Diagnose und Verlauf
• Behandlung und Prognose
• Leben mit Angina Pectoris
• Arten von Angina Pectoris