Tachykardie Verlauf & Risiken

Tachykardie bezeichnet eine Herzfrequenz von mehr als 100 Schlägen pro Minute in Ruhe. Diese Herzrhythmusstörung kann sowohl harmlos als auch lebensbedrohlich sein. Der Verlauf hängt stark von der Ursache, der Art und der Dauer der Tachykardie ab.

Mögliche Verläufe der Tachykardie

• Gelegentliche Episoden:Viele Patient:innen erleben nur vereinzelte, kurzzeitige Tachykardie-Episoden. Diese können durch Stress, Koffein, Sport oder akute Erkrankungen ausgelöst werden und verlaufen oft ohne bleibende Beeinträchtigungen.
• Chronisch wiederkehrende Tachykardien:Wenn Tachykardie regelmäßig auftritt, sprechen Mediziner:innen von einer paroxysmalen oder persistierenden Form. Hier kann eine genaue Diagnostik (z. B. Langzeit-EKG) Aufschluss über das Erregungsmuster
• Tachykardie nach bestimmten Auslösern:Bei einigen Betroffenen tritt die Tachykardie z. B. nach dem Essen, nachts, in Ruhe oder nach körperlicher Belastung Auch hormonelle Veränderungen (z. B. in der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren) spielen bei einigen Formen eine Rolle.
• Post-Ablation-Tachykardien:Auch nach einer Ablation, bei der krankhafte Reizleitungsbahnen im Herzen verödet werden, können vorübergehend erneut Episoden auftreten, die ärztlich beobachtet werden sollten.

Risiken & Komplikationen

• Herz-Kreislauf-Belastung:Anhaltend hohe Herzfrequenzen können das Herz schwächen und langfristig zu Herzinsuffizienz führen.
• Synkopen (Ohnmachten):Besonders bei ventrikulären Tachykardien kann es aufgrund einer unzureichenden Blutversorgung des Gehirns zu plötzlicher Bewusstlosigkeit kommen.
• Thromboserisiko:Insbesondere bei begleitendem Vorhofflimmern kann das Risiko für Blutgerinnseln steigen.
• Psychische Belastung:Die ständige Angst vor einem weiteren Anfall oder einer Verschlechterung der Symptome kann zu einem hohen Leidensdruck führen.
• Komplikationen während medizinischer Eingriffe:Bei Tachykardien während einer Narkose besteht ein erhöhtes Risiko für Kreislaufinstabilität.

Warnzeichen: Wann wird es gefährlich?

• Herzfrequenz über 150/min in Ruhe
• Druckgefühl oder Schmerzen in der Brust
• Atemnot, Schwindel oder Ohnmacht
• Plötzliche Verschlechterung nach bereits bekannter Diagnose

In solchen Fällen ist eine sofortige ärztliche Abklärung dringend geboten.

Diagnostik bei unklaren Verläufen

Zur Beurteilung des Verlaufs wird – je nach Symptomatik – auf folgende Verfahren zurückgegriffen:

• Ruhe- und Belastungs-EKG
• Langzeit-EKG (24–72 Stunden)
• Event-Recorder bei seltenen Episoden
• Elektrophysiologische Untersuchung

Fazit

Der Verlauf einer Tachykardie kann harmlos oder schwerwiegend sein. Eine frühzeitige Diagnostik und kontinuierliche medizinische Betreuung sind entscheidend, um Risiken zu minimieren und die Lebensqualität zu erhalten.