Lungenkrebs

Lungenkrebs ist bei Männern die zweithäufigste und bei Frauen die dritthäufigste Tumorerkrankung in Deutschland. Der primäre Risikofaktor ist das Rauchen. Welche Anzeichen sind ein Hinweis auf die Krebserkrankung, warum kann Lungenkrebs zu Rückenschmerzen führen und wie kann ein Lungentumor behandelt werden? Die Spezialisten in der Pneumologie unserer Privatklinik in Berlin geben Ihnen gern Auskunft auf Ihre Fragen und beraten Sie gern.

Was ist Lungenkrebs?

Lungenkrebs (Lungenkarzinom) entsteht in den meisten Fällen in den Zellen der unteren Atemwege (Bronchien), weshalb er auch als Bronchialkarzinom bezeichnet wird. Unsere Fachärzte unterscheiden zwei grundsätzliche Formen: kleinzellige und nicht-kleinzellige Bronchialkarzinome.

Die kleinzelligen Varianten weisen ein schnelles Wachstum auf. Bei ihnen kommt es zudem häufig zur Ausbildung von Absiedelungen in anderen Organen, sogenannten Metastasen. Kleinzellige Bronchialkarzinome sind allerdings sehr viel seltener als nicht-kleinzellige und kommen nur bei etwa einem Zehntel der Betroffenen vor.

Ursachen einer Krebserkrankung

Die Gene sind unsere Erbgutträger in den Körperzellen. Verändert sich dieses Erbgut (= Mutation), greift in aller Regel das körpereigene Reparatursystem ein und beseitigt diese Schädigungen. Manchmal versagt allerdings dieses Reparatursystem und die genetischen Schädigungen werden nicht mehr behoben. In diesen Fällen kann es zu einer Krebserkrankung kommen, wenn sich die Zellen aufgrund der Mutation unkontrolliert vermehren.

Unsere Experten gehen davon aus, dass mehrere Faktoren bei der Entstehung solcher Mutationen eine Rolle spielen. Zu diesen gehören die Lunge schädigende Substanzen, die über die Atemluft aufgenommen werden. Diese begünstigen eine kontinuierliche Schädigung der Zellen, die sich schließlich zu Krebszellen entwickeln.

Rauchen ist dominierender Risikofaktor

Der Hauptrisikofaktor für Lungenkrebs ist das Rauchen. Tabakrauch beinhaltet mehr als 4800 Substanzen. 90 von diesen werden nachweislich mit der Entstehung eines Bronchialkarzinoms assoziiert. Experten schätzen, dass etwa 80 bis 90 Prozent der Krebserkrankungen der Lungen auf das Rauchen zurückzuführen sind. Hierbei steigt das Risiko, je länger und je mehr Sie rauchen. Ein besonders hohes Risiko besteht bei denjenigen, die bereits im Jugendalter mit dem Rauchen begonnen haben.

Raucher sollten zudem berücksichtigen, dass auch Passivrauchen das Krebsrisiko erhöht. Mit dem Passivrauch wird zwar weniger Nikotin und Teer aufgenommen, er enthält allerdings eine höhere Konzentration an krebserregenden Substanzen.

Umweltfaktoren

Gemäß Statistischem Bundesamt stellt das radioaktive Edelgas Radon die zweithäufigste Ursache für ein Lungenkarzinom dar. Radon kommt ganz natürlich im Boden vor, wobei die Konzentration von Region zu Region schwankt. Insbesondere in alten Gebäuden kann Radon vermehrt aus dem Boden in die Kellerräume oder in das Erdgeschoss eindringen. Zur Reduzierung der Radonbelastung sollte in erdnahen Räumen daher häufig gelüftet werden. Weitere das Krebsrisiko erhöhende Umweltfaktoren sind Abgase aus Dieselfahrzeugen sowie eine hohe Feinstaubbelastung und Luftverschmutzung.

Krebserregende Schadstoffe am Arbeitsplatz

Bauarbeiter, Bergleute und Metallverarbeiter werden manchmal Feinstäuben ausgesetzt, die die Entstehung von Krebs fördern. Ein Baustoff, der bis 1995 eingesetzt wurde und teilweise in alten Gebäuden noch vorzufinden ist, ist Asbest. Partikel dieses langlebigen Faserstoffs können bei unzureichendem Schutz eingeatmet werden und sind nachweislich krebserregend. In der Lunge kommt es zu einem entzündungsbedingten Gewebeumbau und Vernarbungen (Asbestose). Eine Asbestose führt häufig nach 30 bis 40 Jahren zu einer Krebserkrankung der Lunge. Daneben begünstigen auch Quarzstäube sowie Verbindungen mit Arsen, Nickel oder Chrom eine Krebserkrankung.

Risikofaktoren: Genetischer Einfluss

Die meisten zu einer Krebserkrankung führenden Mutationen geschehen spontan, seltener wird eine Veranlagung (Disposition) vererbt. Experten vermuten aber, dass die Genetik zumindest partiell an der Entstehung eines Lungenkrebses beteiligt ist. Dies gilt insbesondere für Menschen, die bereits in jungen Jahren erkranken. Zudem scheint auch das Geschlecht eine Rolle zu spielen. So erkranken beispielsweise rauchende Frauen eher als Männer.

Lungenkrebs Symptome: Wie äußert sich Lungenkrebs?

Im Frühstadium verursacht eine Krebserkrankung der Lunge selten Symptome. In den meisten Fällen treten erst mit Fortschreiten der Erkrankung und Volumenzuwachs der Krebsgeschwulst Beschwerden auf. Kleinere Tumore werden oft nur durch Zufall bei einer Röntgenaufnahme der Lunge entdeckt. Zusätzlich sind bei Lungenkrebs die Symptome nicht eindeutig und können auch auf andere Krankheiten wie eine Lungenentzündung oder Bronchitis hinweisen. Folgende Symptome sollten Sie in jedem Fall von einem Facharzt der Pneumologie in der MEOCLINIC in Berlin abklären lassen:

  • länger als drei Wochen anhaltender Husten unbekannter Ursache
  • Verschlechterung eines chronischen Hustens
  • länger anhaltender blutiger und unblutiger Auswurf
  • Fieberschübe unbekannter Ursache
  • Atemnot und pfeifende Atmung
  • Brustschmerzen
  • ungewollter Gewichtsverlust, Abgeschlagenheit, Leistungsabfall
  • Schluckbeschwerden und anhaltende Heiserkeit
  • Schwellungen der Lymphknoten oberhalb des Schlüsselbeins

Symptome bei Lungenkrebs im Endstadium

Lungenkrebs im Endstadium geht mit spezifischen Beschwerden einher. Ist der Tumor in Richtung Wirbelsäule gewachsen, können bei Lungenkrebs Rückenschmerzen auftreten. Hat der Lungenkrebs Metastasen in den Knochen gebildet, zeigen sich arthroseähnliche Gelenkschmerzen. Daneben führt der zunehmende Sauerstoffmangel zu Trommelschlägelfingern (kolbenartige Aufreibungen der Fingerendglieder) und blasser, bläulicher Haut. Auch neurologische Störungen (u. a. Pupillenverengung, hängende Augenlider) sind zu beobachten, wenn die Geschwulst Nerven beeinträchtigt.

Lungenkrebsdiagnostik: Wie stellen unsere Ärzte Lungenkrebs fest?

Im Rahmen eines Anamnesegesprächs befragt Sie unser Spezialist zu Ihrem Allgemeinzustand, Ihren Symptomen sowie den möglichen Risikofaktoren. Bei der körperlichen Untersuchung wird er Ihre Lunge abhören und die typischen Lymphknoten abtasten. Bei einem Verdacht auf eine Krebserkrankung wird er weitere Untersuchungen zur Lungenkrebsdiagnostik veranlassen. Zu diesen gehören:

  • Röntgenaufnahme der Lunge: gibt erste Hinweise auf Krebserkrankung, deren ungefähre Lage und Größe oder auf eine andere Lungenerkrankung
  • Computertomografie (CT): Erfassung der genauen Lage sowie Ausbreitung der Geschwulst, Feststellung von Tumorabsiedlungen (Metastasen) im Kopfbereich sowie Brust- und Bauchraum
  • Magnetresonanztomografie (MRT): Metastasendiagnostik (insbesondere im Gehirn, Rückenmark und Skelett)
  • Bronchoskopie (Lungenspiegelung): Einsehen der Bronchien mithilfe des Bronchoskops (= dünner, flexibler Schlauch mit Spiegel) und gleichzeitiger Gewebeentnahme zur anschließenden histologischen Untersuchung, die Tumorgewebe und -art eindeutig identifiziert
  • Sonografie (Ultraschall): Identifizierung von Metastasen im Bauchraum, insbesondere der Leber, Nieren, Nebennieren, Milz und Lymphknoten
  • Knochen- und Skelettszintigrafie: Feststellung von Tumorabsiedlungen im Skelett
  • Mediastinoskopie (Spiegelung des Mittelfellraums): Identifizierung eines Befalls der Lymphknoten im Bereich zwischen den Lungenflügeln
  • genetische Untersuchung des Tumors: Feststellung von Gendefekten für eine zielgerichtete Behandlungsplanung

Lungenkrebs Behandlung: Wie wird eine Krebserkrankung der Lunge therapiert?

Die Behandlung basiert vor allem auf operativen Eingriffen sowie chemo- und/oder strahlentherapeutischen Maßnahmen. Welche Therapieoptionen isoliert oder auch kombiniert infrage kommen, hängt von Ihrer individuellen Situation, dem Fortschreiten Ihrer Tumorerkrankung sowie der spezifischen Krebsart ab.

Kleinzellige Bronchialkarzinome sind bei Diagnosestellung zumeist fortgeschritten. Sie haben sich bereits in der Lunge ausgebreitet und Metastasen in anderen Organen gebildet. Daher ist eine chirurgische Entfernung des Krebsgewebes nicht mehr möglich. Der Krebs spricht aber besser als nicht-kleinzellige Krebsgeschwulste auf eine Chemotherapie an. Frühe nicht-kleinzellige Krebsgeschwulste werden in aller Regel operativ entfernt. Bei späteren Stadien kommen Chemo- und/oder Strahlentherapie mit eventueller operativer Entfernung infrage.

Lungenkrebs Behandlung: Palliativtherapie

Eine nicht mehr heilbare Krebserkrankung wird palliativ behandelt. Bei einer fortgeschrittenen Krebserkrankung zielt die Behandlung vorrangig auf eine Linderung der Beschwerden, eine Verlängerung der Lebensspanne sowie dem Erhalt der Lebensqualität.

Je früher unser Spezialist ein Bronchialkarzinom entdecken und behandeln kann, desto größer sind die Heilungschancen. Hat der Lungenkrebs Metastasen gebildet, sinken die Heilungsaussichten erheblich. Mittlerweile sind bereits sehr gezielte Behandlungsansätze möglich. So stehen beispielsweise für einige der krebsbegünstigenden Mutationen heute passende Wirkstoffe zur Verfügung, die dem identifizierten Gendefekt und so der Ausbreitung des Tumors entgegenwirken. Lassen Sie sich am besten von unserem Facharzt aus der Pneumologie in unserer Privatklinik in Berlin beraten.

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